Vorwort EUROFashionAward April 2018

Liebe Gäste des EURO FASHION AWARD 18!

Es ist die zweite EURO-FASHION-Veranstaltung in Görlitz. Die erste, 2016, war eine runde Veranstaltung, an die wir uns gerne zurückerinnern, voller Harmonie – die aber leider durch ein Missverständnis etwas getrübt wurde, das wir aufklären müssen: Man verbreitet, ich hätte mich beim ersten EURO FASHION AWARD abfällig gegenüber Iranerinnen geäußert. Jeder der dabei war und aufmerksam zugehört hat, stimmt mir zu, dass das aus der Luft gegriffen ist und mir zu Unrecht in den Mund gelegt wurde.

Ich zeige bei der Eröffnung ein Bild mit schwarz verhüllten Frauen und bringe auf meine Weise zum Ausdruck, dass diese unserer Unterstützung bedürfen. Zuvor war ich gerade im Iran und habe einige Laborinstitute besucht, dort sind mir die hilfesuchenden Blicke der Laborantinnen aufgefallen, in denen sich die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit deutlich ausdrückte – vielleicht kann dieser Mann etwas für uns tun! Bei der Modenschau sage ich, wie immer humoristisch, dass die englische Königin von der vielfältigen Eurofashion-Mode mehr profitieren würde als diese hübschen, einheitlich schwarz gekleideten Mädchen auf einem Foto aus Isfahan, da die Queen jeden Tag ein neues Kleid anzieht. Das wurde dann von ein paar Einfaltspinseln so ausgelegt, als hätte ich mich gegenüber den Iranerinnen despektierlich geäußert und ich wolle sie nicht in unserem Kaufhaus sehen. So dumm sind die Menschen, die Zeitungen und das Internet.

Den Exkurs hätte man wenigstens als Anspielung auf die Verwerflichkeit einer Tradition verstehen sollen, in der Männer ihre Frauen unter dem Vorwand der Religion als Sklaven betrachten und ihr „Eigentum “ auf diese Weise vor männlicher Konkurrenz zu verbergen suchen. Meinen Enkelinnen will ich diese Schmach ersparen.

Mit dem Görlitzer Kaufhaus sind wir auf einem guten Wege. Unsere Pläne haben bei der Stadtverwaltung große Zustimmung gefunden. Durch die Vereinigung mit dem CityCenter können wir jetzt ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept realisieren. Um uns warmzulaufen, haben wir am Postplatz ein Modehaus eröffnet, wir werden uns anstrengen, Ihnen dort die passende Garderobe für alle Gelegenheiten zu besorgen.

Bemalte Spiegeleier für das Osterfest

 

Ostern steht vor der Tür, wir wollen dem alten Brauch folgen, und Ostereier bemalen. In Schwabach gibt es das Eisenbahnmuseum, es bietet auch eine ganze Etage kunstfertig bemalter und gestalteter Eier, die man sich zum Vorbild für die österliche Dekoration des eigenen Hauses nehmen kann. Hier bieten wir eine Variante, wie wir sie schon seit mehreren Jahren mit großer Begeisterung im Kollegenkreis pflegen: Wir blasen die Küken-Behausungen mit einer Spritze aus, polieren die Schale und verzieren sie kunstfertig auf vielfältige Weise. Das Exprimat kann man noch zu einem feinen Omelett verarbeiten.

 

Zuerst suchen wir aus einem Gelege die am schönsten geformten Hühnereier aus. Mit einer starken Taschenlampe wird jedes Ei durchleuchtet, und Schwächlinge mit Kalk-armen Flecken werden aussortiert, auch solche mit stärkeren Unregelmäßigkeiten der Oberfläche, besonders am Nordpol. Die Farbe spielt bei der Auswahl keine große Rolle, durch unsere Behandlung werden die Eier zum Schluss ohnehin alle nahezu weiß.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausblasen

Zu allererst werden die Eier außen mit Spülmittel und Papiertuch ordentlich abgewaschen. Im Kindergarten ist es Tradition, mit einem Nagel in jedes Ei zwei riesige Löcher einzuschlagen, eines an jedem Pol. In das eine Loch wird mit dem Mund Luft hineingepustet, aus dem anderen entleert sich dabei der Inhalt. Als Angehörige der Medizinberufe haben wir aber immer eine Spritze und Kanülen zur Hand, um Ostereier zu perforieren und auszublasen. Wir brauchen nur eine einzige, sehr kleine Öffnung – Eingang für die Luft und Ausgang für das Exprimat zugleich. Sie leistet später auch gute Dienste als elementarer Bestandteil der Aufhängung.

 

Die Perforation wird am kleineren (Nord-)Pol angebracht, haargenau in der Mitte. Versucht man diese freihändig zu finden, geht das jedes zweite Mal daneben. Dann hängt das Ei später schief am Osterstrauß und, noch schlimmer, es torkelt herum, wenn es, am Nylonfaden schwebend, in eine Drehbewegung versetzt wird. Wir wollen aber an die Pirouetten einer Eistänzerin erinnert werden.  Wie trifft man also bei der Perforation die richtige Stelle? Wir machen uns mit dem Finger einen hauchdünnen Film Butter, Öl oder Wasserfarbe auf einen Teller und stellen das Ei schön gerade mit der Spitze auf diesen Film. Das wiederholen wir, nachdem wir das Ei 90° um seine Zentralachse gedreht haben. Die Spitze präsentiert uns jetzt ein sehr kleines benetztes Feld, in dessen Zentrum wir die Punktion vollziehen. Dazu verwenden wir eine abgebrochene 28er Kanüle (oder eine Stecknadelspitze) und einen schweren Hammer.

Besser aber setzt man in den Nordpol ein Bohrloch von 0,6mm Durchmesser (Nullkommasechs), rund und nicht ausgefranst. Vor allem die dickschaligen Perlhuhn-Eier bekommen sonst im Punktionsbereich oft Risse an der Wand wie ein Denkmal-geschütztes altes Haus. Ich habe mir dazu eine kleine Bohrmaschine mit Stativ zugelegt.

 

   Der Hammer: Nur für Eier mit nicht zu dicker Schale

Wir verdrängen den Inhalt des Eies, indem wir mit der Spritze Luft in die Öffnung injizieren. Bis zur völligen Entleerung halten wir jetzt die Öffnung stets nach unten. Zwischen jeder Luftinjektion stellen wir das Ei in ein durchsichtiges Schnapsglas. Zuerst tritt das flüssige Eiweiß aus, später auch das Eigelb.  Am Anfang darf man nur einen Kubikzentimeter Luft injizieren, sonst bricht das Ei auseinander, weil sich Eiweiß und Eigelb im Gegensatz zu Luft kaum komprimieren lassen. Immer wieder zieht man die Kanüle heraus, um Platz für die Entleerung des Inhaltes zu schaffen. Je mehr Luft man eingebracht hat, umso mehr permanenten Überdruck kann man aufbauen, der beständig die Flüssigkeit nach außen treibt. Um die Sache anzukurbeln, bewegt man die Kanüle von Zeit zu Zeit ein wenig in der Öffnung hin und her und drückt immer wieder etwas Luft nach. Verstopft ein Stückchen Eihaut die Öffnung, ziehen wir es mit einer Pinzette weg oder streifen es an einem Papierhandtuch ab. Nach einer halben Stunde entweicht hörbar der Überdruck und am Ostium schäumt es, man kann das Ei innen und außen waschen.

Die ersten Kubikzentimeter kann man mit dem Mund absaugen, um etwas Platz für die komprimierende Luft zu schaffen. Dann geht alles doppelt so schnell.

 

 

Beim Ausblasen mit der Spritze ist im übrigen Vorsicht geboten: Pumpt man unachtsam zu viel Luft in das Ei, kann es mit einem höllischen Donnerschlag detonieren und durchaus ein Knalltrauma hervorrufen. Ungeübte sollten deswegen bei dieser Betätigung vorsichtshalber einen Hörschutz tragen und Kinder fernhalten. Aber man benötigt trotzdem zum ende hin einen gewissen Überdruck, sobald Eihaut das Ostium verstopft – ein wenig Risiko muss sein!

Eine Vereinfachung für Kinder: Während Puristen das Ei an seiner Spitze mit einer (ultradünnen) 28er Kanüle penetrieren und es mit diesem Kaliber auch ausblasen, nehmt Ihr eine (dicke) 1er Kanüle und macht mit ihr das Loch an der Seite. Während man dort die Luft mit der (dünneren) 28er Kanüle injiziert, kann die Flüssigkeit schon austreten, weil das Loch durch die Kanüle nicht voll blockiert wird wie bei der Einser. Man braucht die Nadel nicht immer wieder herauszuziehen, um der Flüssigkeit Platz zu machen, das Ausblasen und später das inwändige Waschen geht ruckzuck und es besteht kaum noch Explosionsgefahr. Beim Bemalen wird das große Loch einfach mit Farbe verschlossen und übertüncht. Und zum Schluss macht Ihr an der Polspitze ein zusätzliches (unausgefranstes!) Loch mit einer 28er Nadel oder mit der Spitze einer Stecknadel oder mit der Bohrmaschine, für eine elegante ultradünne Aufhängung mit dem Nylonfaden. Die verlogene Punktion sollte etwa in der Mitte zwischen der Spitze des Nordpols und seitlicher Zirkumferenz ausgeführt werden, dass man später im Eier-Waschsalon immer gleich weiß, wie herum das ovale Kalkgebilde in die Spülflüssigkeit getaucht werden muss.

 

Ausspülen

Zum Ausspülen der ausgeleerten Kükenhäuser injizieren wir mehrmals ein paar Kubikzentimeter Seifenwasser, schütteln das Ei und drücken den Inhalt wieder pneumatisch heraus. Das machen wir fünfmal, solange, bis die aus dem Ei spritzende Brühe nicht mehr trüb ist. Danach erleichtern wir uns die Arbeit durch ein Wechselbad: Fasst das Ei mit einer Grillzange an und lasst langsam kochend heißes Wasser darüber tropfen: Die Luft im Ei erwärmt sich und dehnt sich aus. Jetzt taucht Ihr das Ei innerhalb einer Sekunde mit dem Loch nach unten tief in eine Schüssel mit kaltem Wasser: Die Luft zieht sich zusammen und das Wasser strömt ein. Dann schüttelt das Ei und gießt wieder etwas heißes Wasser darüber: Befindet sich das Loch unten, spritzt der Inhalt heraus. Falls der Druck nachlässt, bevor das Ei leer ist, taucht man es 10 Sekunden lang ins kalte Wasser und lässt dabei das Atemloch heraus schauen, wie der Wal, wenn er einatmet. Jetzt noch einmal heiß, mit dem Loch nach unten, und der Rest entleert sich. Man prüfe vor dem Beträufeln mit dem heißen Wasser, ob das Loch frei „atmen“ kann und nicht durch Eihaut-Reste verstopft ist, so manches Ei ist uns schon explodiert, als wir es schlagartig in kochendes Wasser gehalten haben. Ab 50°C gerinnen das Eiweiß und das Eigelb, deshalb sollte man das Wasser bei den ersten Spülgängen mit der Spritze injizieren und ausblasen und erst danach mit dem Wechselbad beginnen.

 

 

Wir wenden etwa 15 Thermocyclen an, dann ist das Ei innen sauber. Früher haben wir für alle Schritte der Innenwäsche das Wasser durch die (lange) 28er Kanüle ins Ei gepresst (die Daumen-Grundgelenke brachten sich nach solchen Aktionen immer eine Woche lang schmerzend in Erinnerung). Das Innenkaliber der Kanüle ist weitaus enger als unser Loch im Ei, und die Kanüle ist 50 Mal länger als die Eierschale dick. Entsprechend mühsam war die Waschprozedur mit der Spritze – die Wechselbad-Technik ist eine einfache und schnelle Alternative, vielleicht erhalten wir dafür auch noch einen Nobelpreis wie die Erfinder der Thermocyclus-basierten Polymerase-Chain-Reaktion. Ich weiß aber nicht, ob jemand drei Nobelpreise kriegen kann, von den anderen wird man noch zu hören bekommen. Man kann als Wärmequelle auch einen Küchenofen verwenden, den man auf 80°C stellt, und gleichzeitig 20 Eier nebeneinander leertropfen lassen.

Oder man lässt das Wasser passiv über einen dünnen Schlauch mit ausgezogener Spitze aus einem Meter Höhe eintropfen, gleich 6 Eier nebeneinander, auch mit den ganz kleinen Löchern ohne Mühe, zur Schonung des Daumengrundgelenkes. Zum Entfernen der Flüssigkeit wird dann wie zu Beginn Luft injiziert, die lässt sich tausendmal leichter durch die dünne Kanüle drücken als Wasser. Aufpassen, wenn die Eier versehentlich zu voll geworden sind: Dann darf man, wie am Anfang, zuerst nur wenig Luft einblasen, sonst brechen sie auseinander. Für die Massenproduktion verwende ich eine Vakuumpumpe, um die Waschflüssigkeit nach jedem Cyclus abzusaugen.

Und jetzt das Neueste: Am einfachsten bringt man Wasser in das zu waschende Ei, indem man ein halbes Schnapsglas Wasser in den Mund nimmt, die Luft aus dem Ostium heraussaugt, um dann die Flüssigkeit aus dem Mund einströmen zu lassen. Das ist am effektivsten, denn das Hagen-Poiseuille Gesetz verlangt linear nach einem kurzen Weg und in vierter Potenz einem großen Durchmesser. Kapillaren verwende ich nur noch, um Luft zum Auspusten in die Eier zu injizieren oder für die Applikation einer kleinen Menge Spülmittel, weil mir Fit und Pril nicht schmecken.

Am Ende der Spül-Prozedur werden die von Spülflüssigkeit restlos entleerten Eier einer 15-minütigen Dampf-Sterilisation unterworfen – im Eierkocher oder im Konvektomaten, dass bis zum nächsten Ostern innen keine Bakterien wachsen, auf deren Beitrag zur farblichen Verzierung der Oberfläche und Aromatisierung der Atemluft wir gerne verzichten. Das passiert, wenn man auf das Waschen verzichtet. Im Falle der Massenproduktion (ab zwei Eiern) legt man vorsichtshalber jedes Ei einzeln in eine Tasse, dass nicht beim Ansteigen der Temperatur Obstipations-bedingte Explosionen auftreten und benachbarte Kollegen auch noch beschädigt werden.

 

 

 

Abschleifen und polieren

Jetzt ist es Zeit, sich der Oberfläche der Eier zu widmen und sie abzuschleifen und glatt zu polieren, bevor man mit dem Malen beginnt: Ein zu grobes Schleifpapier kann zwar sehr effizient sein, macht aber tiefe Spuren, die man später nicht mehr wegbekommt. Erst wenn man bei den feineren Körnungen angelangt ist, wird der Schaden in Form von nicht hinnehmbaren Kratzern sichtbar.

Verwendet mit künstlichen Industrie-Diamanten beschichtete Folien, und startet mit Körnung 45 Mikrometer. Mit dieser müsst Ihr das Ei so lange traktieren, bis sämtliche Grübchen und alle Farbe definitiv abgerieben sind und die Oberfläche amorph geworden ist. Und drückt nicht zu fest, damit auch die 45er Folie keine zu tiefen Spuren hinterlässt.

 

 

 

Am besten hält man das Ei beim Abschleifen mit einer Hand fest umschlossen und lässt einen Spalt frei, der vom Daumenendglied der anderen Hand bearbeitet wird, auf das man sein Stück Diamantfolie geklebt hat. Zuerst schiebt und zieht man langstreckig in Richtung der beiden Pole, dann reibt man kreisförmig. Immer wieder im Wechsel. Man wendet in beiden Richtungen etwas Druck an, überfordert aber nicht die Stabilität der Schale. Solange der Diamant etwas zu greifen hat und das Schieben und Ziehen schwer geht, ist man noch nicht fertig. Und jede viertel Minute muss man den Abrieb mit einem Tuch abwischen, der sich zwischen die Diamantkörner gelegt hat.

 

Mit der 45er Körnung werden erst einmal die groben Unebenheiten der natürlichen Deckschicht überwunden, bei jeder der nächsten Folien mit zunehmend feinerer Körnung werden dann die Krater abgeschliffen, die von der jeweiligen Vorgängerfolie eingraviert wurden. Deshalb fühlt man auf jeder Stufe zu Beginn einen höheren Reibungswiderstand als am Ende, und es gibt mehr Abrieb. Je weniger es bremst und je weniger heiser es beim Polieren klingt, umso näher ist man bei jeder Körnung dem Ziel – vorausgesetzt, die Diamantschicht hat sich noch nicht von der Folie abgelöst, das muss man immer wieder kontrollieren. Dann fühlt es sich an, als ob man mit dieser Körnung durch wäre, und reibt eine Viertelstunde umsonst. Zum Schluss jeder Stufe poliert man das ganze Ei mit einem frischen Folienabschnitt und drückt jetzt nur noch leicht, damit sich keine tieferen Furchen bilden, als die nächstkleineren Diamanten bewältigen könnten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nass-Schleifen: Wir setzen (nur) bei Stufe 45 am besten Wasser ein: Es erhöht erstens die Adhäsionskräfte und damit die Effizienz, zweitens spült es den Abrieb weg. Man kommt mit Wasser doppelt so schnell vorwärts wie beim Trockenschleifen. Alle 15sec den Schlamm abspülen abspülen, vom Ei und von der Polierfolie. Mit viel Feingefühl jegliche Rauigkeit wegschleifen, und dabei auf gleichmäßigen Abtrag achtgeben, nicht dass es stellenweise zu dünn wird. Dünne Stellen erkennt man mittels einer Lampe. Man muss im Übrigen aufpassen, dass die Klebeschicht der Folie beim Schleifen nicht nass wird, sonst löst sich das Schleifpapier sehr schnell vom Daumen. Wenn die Klebekraft nachlässt, hilft ein starkes Doppelklebeband, um das teure Schleifpapier noch aufbrauchen zu können.

 

Mit der 45er Körnung wird erst einmal die ganze harte Oberfläche abgerieben, das kostet die meiste Mühe und mindestens eine Stunde pro Kükenhaus. Dann macht man bald mit Körnung 30 weiter, die weniger tiefe Spuren hinterlässt. Mit keiner Stufe darf man zu fest aufdrücken, sonst sieht man am Ende in der glänzenden Oberfläche tiefe Krater! Das gilt besonders für Stufe 45.

 

Folien 45 und 30 von 3M sind wasserfest, bei den Folien mit feinerer Körnung ist das nicht der Fall. Deshalb wird von 15 über 9, 6, 3, 1, 0,5 bis 0,1 Mikrometer trocken durchpoliert. Jetzt steht der Abtransport des Abriebs nicht mehr so im Vordergrund, man muss aber trotzdem alle 15 Sekunden den feinen weißen Staub mit einem Tuch von der Diamantfolie wischen (mit dem Hemdsärmel erst ab 3 Mikrometer, sonst nimmt der Stoff Schaden!). Der Abrieb behindert den Schleifvorgang, sich zwischen die Diamantkörner setzend, und täuscht außerdem akustisch und taktil eine Rest-Rauigkeit vor, weil er die Reibung erhöht. Für jede trockene Bearbeitungsstufe reichen ein oder zwei Daumenendglied-große Folienstückchen aus.

 

Irgendwann nutzt sich die Diamantschicht ab: Man fühlt beim Schleifvorgang weniger Reibung, und wenn man mit dem Finger über die diamantene Oberfläche der Folie streicht, fühlt es sich wenig rau an. Dann nimmt man einen neuen Folienabschnitt. Den feineren Sorten sieht man die Abnutzung an, wenn man die Abschnitte gegen das Licht hält – die Folie wird an den betroffenen Stellen durchsichtig oder die Diamantseite spiegelt das Licht.

 

Vor jedem Übergang auf die nächstfeinere Körnung muss all das Material vollständig und gleichmäßig abgeschliffen sein, das mit der aktuell verwendeten Folie zu schaffen ist. Die lichtstarke Taschenlampe beweist es oder die helle Sonne bringt es an den Tag: Eine halbe Stunde mit Stufe 45 reicht nicht aus, es finden sich in der Regel immer noch Bereiche mit Grübchen, die sich meistens auch vom Weiß der sauber abgeschliffenen, amorph erscheinenden Oberfläche abheben, und die müssen weg, sonst ärgert man sich später, denn die Unvollkommenheiten werden mit jeder Polierstufe deutlicher. Bei der Ermessung des Zeitaufwandes für jedes zu polierende Ei veranschlagen wir ein bis zwei Stunden mit Stufe 45, fünf Minuten mit Stufe 30 und jeweils 2 Minuten mit jeder weiteren Folie.

 

Man sollte den Arbeitsfortschritt immer wieder unter der Lichtquelle kontrollieren. Vor dem Übergang zur nächstfeineren Folie muss es überall gleichmäßig reflektieren, an den noch zu matten Stellen muss mit der aktuellen Folie weiter poliert werden. Je feiner die Körnung, umso mehr glänzt es. Hat man nicht alle Rauigkeiten mit einer Folie beseitigt, bleiben dort die Diamantkörner der nächstfeineren Körnung hängen, mitsamt dem Klebstoff, mit denen sie an der Folie haften, und es wird matt. Dann immer alle paar Sekunden den Abrieb von Ei und Folie kräftig an einem Tuch abwischen.

 

Und je dünner die gesamte Schale wird, umso weniger Druck darf man anwenden. Ab 6 Mikrometer sollte man sowieso nicht zu fest drücken, sonst wischt man einen Teil der Beschichtung der Polierfolie ab, und der Klebstoff des Diamantbelages schmiert über die Oberfläche. Da wundert man sich, warum der Glanz wieder verschwindet. Aus diesem Grunde lässt man das Schleifpapier unter 3 Mikrometer nur noch ganz sanft über die Oberfläche gleiten. Klebrige Stellen kann man mit einem Keramikschwamm aus dem Haushalt kurz abreiben.

 

Mittels der Lampe erkennt man auch dünne Bereiche, bei denen man zu viel abgerieben hat, sie erscheinen im indirekten Licht dunkel. Man sollte dort nicht mehr zu fest aufdrücken und auf vollendeten Glanz verzichten, vielleicht übermalt man die Schwachstellen später. Sonst hat man drei Stunden lang poliert, es macht am Ende „klick“, und man kann die Schale nur noch an die Hühner verfüttern, recyclieren.

 

Sobald man mit 0,1 Mikrometer fertig ist, glänzt das Ei gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche wie Meißener Porzellan und zeigt eine an keiner Stelle unterbrochene Spiegelwirkung (Spiegelei). Nach drei Stunden Schwerarbeit kann man endlich mit der Bemalung beginnen. Spätestens jetzt, aber auch schon ab 9 Mikrometer, wo die Eierschale Glanz zu zeigen beginnt, werden Nachlässigkeiten sichtbar, die man auf einer oder mehreren vorangegangenen Polierstufen geglaubt hat, sich leisten zu dürfen: Da und dort treten in aller Deutlichkeit anklagende Grübchen oder Kratzer zutage, oder manche Teilflächen sind stumpf geblieben und lassen den vollendeten Glanz vermissen. Man kann den Makel vielleicht durch Übermalung unter den Teppich kehren, wo das nicht möglich ist, man wird sein Leben lang zu Ostern auf sein Versagen hingewiesen. Zur einzig möglichen Entschuldigung kann man auf Schwachstellen der Schale hinweisen, die eine absolute Glanzleistung vereitelt haben.

 

 

Vergolden

Zum Vergolden der Eier besorge man sich im Bastel-Laden einen Elektronenstrahl-Verdampfer mit einer Ultravakuum-Kammer. Wenn die Eier dann an einem dünnen Nylonfaden am Osterbaum hängen, wundert sich jeder: Das Objekt sieht aus wie ein schwerer Goldklumpen, das Ästlein biegt sich aber nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Präsentation

Nach ihrer Vollendung können die Kunstwerke in eine Schale gelegt und in einer Vitrine präsentiert werden. Traditionsbewusste Anhänger der Kultur des Abendlandes werden aber darauf dringen, dass die Objekte an einem frühlingshaften Ostergeäst aufgehängt werden.

 

 

 

Installation

Bei der Aufhängung kommt man mit Streichhölzern aus dem Kindergarten nicht weiter, unsere Kunstwerke sind doch keine Buddelschiffe! Also stellen wir uns Vorrichtungen aus Kanülen her, wie wir sie für die initiale Punktion verwendet haben.

 

Die Kanülen brechen wir ab, schieben einen feinen Nylonfaden durch (Faden schräg abschneiden, dass er sich in die Kanüle einführen lässt), dessen äußeres Ende mit einer Öse versehen wird. Durch die Öse ziehen wir später beim Aufhängen den langen Faden und formen eine Schlinge, die wir um den Zweig legen und die sich selbst zuzieht, man kann sie aber auch leicht wieder lösen.

 

Die scharfe Kanülenspitze biegen wir nach rückwärts um, sie liegt später der Öffnung von innen an und kann nicht herausgleiten, wenn das Ei am Faden hängt. Am anderen Ende der Kanüle haben wir zwei feine Knoten angebracht und festgezogen, die nicht durch die Kanüle passen, sich aber bei der Implantation der Aufhängung gerade noch von außen durch das Ostium des Ostereis stopfen lassen.

 

 

Die meisten Bilder sind gemalt von Zhu Lei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Böse Wolf

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

MITTWOCH, 16. NOVEMBER 2016:

 

Immer mehr Tierhalter verlieren Tiere, da die Zahl wild lebender Wolfsrudel seit Jahren steigt, nachdem Wölfe lange ausgestorben waren. Bis April 2016, so die neuesten Angaben der Bundesregierung, gab es im Ein-Jahres-Zeitraum mehrere hundert Risse. In Niedersachsen wurden mehr als 235 Tiere, durch DNA-Proben erwiesen, von Wölfen gerissen, in Brandenburg 96, in Sachsen 168, in Schleswig-Holstein 84. Die meisten waren Schafe, gefolgt von Rehen und Hirschen, die wenigsten Kälber. Die Zahlen lagen deutlich höher als im Vorjahr.

 

Mein Kommentar dazu:

Ich nehme an, die Wölfe werden sich bei ihrem Speiseplan nicht nach Ideologen richten und keinen großen Unterschied zwischen einem Schaf oder einem Kind machen. Die Wölfe wollen nicht „nur spielen“, besonders wenn sie hungrig sind. Lasst Euch nicht für dumm verkaufen und bevormunden, durchschaut die rot-grüne Indoktrination. Rottet die Wölfe wieder aus, in Sibirien ist genügend Platz. Wir wollen uns mit unseren Kindern im Wald erholen und sie dort frei herumlaufen lassen.

 

Rennersdorf: Auferstanden aus Ruinen

 

 

Liebe Kollegen, heute ist der wahre „Tag der Deutschen Einheit“. Der 17. Juni war über viele Jahre ein Feiertag in Deutschland, der uns gemahnen sollte, unseren Traum vom geeinigten Deutschland nicht aufzugeben. Diesem Datum wohnt eine stärkere Kraft inne als dem 3. Oktober. Beim Richtfest zur Neuerrichtung des Haupthauses in Rennersdorf gab es von mir eine zum Thema passende Ansprache von 2005, aus der ich unten zitiere. Winfried

… musste ich beobachten, wie die Gebäude des Betriebes meiner Eltern zunehmend verfielen. Einmal erhielt ich einen Platzverweis, etwa 1966, nachdem ich mich bei einem Verwandtenbesuch hier umgesehen hatte. Dann bin ich über den Heideberg auf meinen Weg da oben gegangen und habe wieder nur träumen können von einer fernen Zukunft, in der das Kreppel, in dem ich meine Kindheit verbracht hatte, wieder in den Zustand versetzt wird, der ihm gebührt.

 

Die Geschichte hat gezeigt, dass ein Traum Wirklichkeit werden kann. Das unterscheidet einen Traum von einer Illusion, wie den Sozialismus oder den Kommunismus, für deren versuchte Umsetzung in die Realität wir in unserer Vergangenheit einen hohen Preis zu zahlen hatten: Der real existierende Sozialismus war alles andere, als Karl Marx es sich vorgestellt hatte, er hat Ruinen geschaffen, für die unser Kreppel das beste Beispiel ist. Welche Kraft von Träumen ausgehen kann, das hat die sozialistische Planwirtschaft nicht berücksichtigt, sie hat Träume nur erstickt.

Diese Ruine ist wieder auferstanden, dank eines Traumes, aber auch nur, weil Sie alle sich mit dafür eingesetzt haben. Für den Fleiß, die Mühe und die Kunstfertigkeit, die Sie alle an der Herstellung dieser Gebäude an den Tag gelegt haben, seien es unsere eige­nen Mitarbeiter, seien es die Kollegen und Freunde der beteiligten Firmen, danke ich Ihnen, auch im Namen meiner übrigen Kollegen der Firma EUROIMMUN.

Ich wünsche Ihnen allen, dass viele Ihrer Träume in Erfüllung gehen. Sollte Ihnen jemand mutwillig Ihre Träume zu zerstören versuchen, befreien Sie sich von ihnen, seien es politi­sche Ideologen oder die Kirche, böswillige Ehepartner, Chauvinisten oder kapitalistische Ausbeuter! Halten Sie an Ihren Träumen fest, dann werden viele davon einmal Wirklich­keit.

 

 

 

 

Konzept Kaufhaus Görlitz

Konzept für Neugestaltung und Nutzung

Kaufhaus Görlitz – Kaufhaus der Oberlausitz

 

 

 

Betreiber: Stöcker Kaufhaus GmbH und Co KG,

im Folgenden als Kaufhaus Görlitz KG bezeichnet

Text: Zhu Lei und Winfried Stöcker

Stand: 22. 12. 2018

 

 

 

 

 

 

Das Görlitzer Kaufhaus

Das schönste Warenhaus Deutschlands findet man in der Oberlausitz: Ein imposantes Gebäude, entstanden im Jahr 1913, gestaltet im Stile des Historismus, aber mit Ornamenten des Jugendstils, einschließlich einer berühmten Glaskuppel.

Vor über hundert Jahren wünschte sich der Görlitzer Magistrat ein Warenhaus im Herzen der Stadt, nach dem Vorbild des Berliner Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz. Die Baupläne für das „Kaufhaus zum Strauß“ lieferte der Potsdamer Architekt Carl Schmanns. Im Jahr 1912 wurde mit der Realisierung begonnen, es entstand ein Stahlskelettbau mit einer Fassade, ganz wie bei „Wertheim“. Nach nur neun Monaten Bauzeit wurde das Görlitzer Kaufhaus am 30. September 1913 eröffnet. Einen Tag nach der Eröffnung musste das Haus gleich wieder schließen: Es war ausverkauft, das Angebot war dem unerwarteten Kunden-Ansturm nicht gewachsen.

Das Görlitzer Kaufhaus ist Bestandteil einer traditionsreichen Kultur und steht auf der selben Stufe wie Le Bon Marché in Paris, La Rinascente in Mailand oder das Kaufhaus des Westens, KaDeWe, in Berlin, die als Stützen des Einzelhandels galten und deren Gründer experimentelle Pionierleistungen vollbrachten. Man folgte den Leitsätzen „alles unter einem Dach“ und „vertikaler Marktplatz“.  Die Kaufhäuser waren repräsentative Architektur-Ikonen, von der Fassade bis zur detaillierten Inneneinrichtung. In ihnen spiegelte sich der zunehmende Wohlstand der aufkommenden Industrienationen wider, sie prägten das Erscheinungsbild der Innenstädte und legten Zeugnis ab von der Aufgeschlossenheit der Städte für die neue Zeit.

Die jüngere Geschichte des Görlitzer Kaufhauses zeigte aber, dass diese Ikone ohne architektonische Modernisierung, ohne Pflege und ohne eine moderne Verkaufsstrategie nicht überlebensfähig war. Es wurde billig renoviert (zum Beispiel mit einem Fußbodenbelag aus imitiertem Granit, der sich stellenweise hochbiegt), Kabel und Leitungen wurden sichtbar durch Decken gezogen, Dächer für einen Aufzugschacht verunstaltet. Der verwinkelte Keller und das Dachgeschoss wurden vernachlässigt und der Hinterhof nur behelfsmäßig der Nutzung angepasst. Die Fenster wurden zugeklebt oder verdeckt. Vorwiegend wurden Massen alltäglicher Gebrauchsgegenstände gehandelt. Innerhalb mehrerer Jahrzehnte war das Juwel zu einem anspruchslosen Warenhaus heruntergewirtschaftet und musste im Jahr 2009 seine Türen schließen, nach mehrfachem Besitzerwechsel.

Allerdings hatte das Görlitzer Kaufhaus seit der deutschen Wiedervereinigung keine Verluste gebracht – vor allem wegen seiner guten Lage im Herzen der Stadt und wegen der traditionellen Verbundenheit der Bevölkerung mit der hundert Jahre lang bestehenden Einrichtung. Aber es ist Opfer einer Konzern-Insolvenz geworden.

Der Dornröschenschlaf soll nun ein Ende haben. Wir wollen dem Hause mit Pioniergeist neue Attraktivität verleihen, der einst auch die Gründer inspiriert hatte. Wir sind dazu auch in der Lage: In den letzten zwanzig Jahren hatten wir mehrfach Gelegenheit, hochbetagte Gebäude hochqualitätsvoll zu renovieren und ihnen ein elegantes Flair zu verleihen, im Tandem mit dem Bauunternehmen Hochbau Bernstadt – Biedermann Gläsel. Dem Denkmalschutz wird dabei hohe Bedeutung beigemessen und eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Behörden praktiziert.

Bald werden im Görlitzer Kaufhaus die Bürger beider Seiten der Neiße wieder niveauvoll einkaufen können (und zweisprachig bedient werden). Dabei wird darauf Rücksicht genommen, dass viele Görlitzer noch heute mit einem engen Budget auskommen müssen. Sie sollen sich im Kaufhaus Görlitz zu anständigen Preisen mit den Produkten des täglichen Bedarfs versorgen können, einschließlich regionalen Produkten. Darüber hinaus sollen aber auch exquisite Marken angeboten und betuchte Kunden bis aus Dresden, Wrozlaw und Liberec angezogen werden. Und Touristen, von denen jeden Tag hundert vorbei kommen, das in ganz Deutschland bekannte Gebäude zu besichtigen, sollen sich im Kaufhaus der Oberlausitz mit Erinnerungsstücken an ihren Urlaub in Görlitz eindecken.

Die Anker-Funktion eines gut geführten Kaufhauses beschränkt sich heute nicht mehr auf den Warenaustausch. Die Ansprüche an Gestaltung, Design und Architektur wachsen, die Lebenszyklen der Konzepte werden kürzer. Über das Einkaufen hinaus werden Freizeit und Unterhaltung wichtiger, hierfür wird mehr Zeit aufgewendet und Geld ausgegeben. Das Zusammenspiel von Wohnen, Arbeit, Freizeit und Kultur entfaltet sich, die Menschen suchen kurzfristige Zerstreuung, sie wollen nach der Arbeit einkaufen und sich mit Freunden im Café treffen. Die Innenstadt wird wieder beliebt als Aufenthaltsort, das Verlangen nach ständiger Abwechslung und der Wunsch, sich überall zu Hause zu fühlen, stellt neue Anforderungen an eine Innenstadt.

 

Die Gebäude

Das neue Kaufhaus Görlitz besteht aus dem historischen Gebäude, in dem Waren gehobenen Standards angeboten werden. Es wird über ein neues Transitorium (Verbindungsgebäude) mit dem bisher als „CityCenter“ bezeichneten Marktzentrum vereinigt. Dieses enthält im Erdgeschoss die Markthalle, im Warenangebot dominiert von leicht erschwinglichen Produkten für den täglichen Bedarf, sein erster und zweiter Stock wird verkaufstechnisch dem historischen Gebäude zugeschlagen und im dritten Stock beherbergt es die Verwaltung und Räume für das Personal.

Das Transitorium wird mit Funktionen ausgestattet, deren Realisierung sich im historischen Gebäude verbietet, etwa mit großen (trotzdem eleganten) Lastenaufzügen und Rolltreppen. Erster und zweiter Stock des Marktzentrums sind über eine zweigeschossige Brücke und das Transitorium an das historische Gebäude angeschlossen, und alle drei Häuser bilden in diesen Etagen eine Einheit, das qualitätsvollere Angebot des historischen Gebäudes setzt sich in Richtung Marktzentrum fort.

Das bestehende Parkhaus wird durch ein größeres ersetzt, mit genügend breiten Fahrwegen und ausgelegt auf gut 600 Stellplätze, viele davon auf der Ebene der Markthalle, die ein großes Angebot an Lebensmitteln vorhalten wird. Den Autofahrern wird es so bequem wie möglich gemacht, ihre Einkäufe im Kaufhaus zu erledigen, um uns gegenüber dem Wettbewerb in der Peripherie der Stadt zu behaupten.

Im Parkhaus ist eine leistungsfähige unterirdische Anlieferzone integriert, die Nachbarschaft wird nichts vom Lieferverkehr mitbekommen und nachts und am frühen Morgen ungestört schlafen können.

Organisatorisch gehört zum Unternehmen noch das Modehaus am Postplatz.

 

Innovationen

Im Vordergrund steht die Vermehrung an Verkaufsfläche. Im historischen Gebäude werden wir drei Etagen dazu gewinnen, zusammen mit Marktzentrum und Transitorium kommen wir von 5.000m² (alter Bestand Kaufhaus) auf über 19.000m², eine Größe, mit der man ein Kaufhaus wirtschaftlich betreiben kann.

Wir werden in Görlitz einen neuen Weg beschreiten: Ganz anders als bei den meisten Kaufhäusern dieser Welt werden im historischen Gebäude die Geschäfte des Erdgeschosses von überall zugänglich gemacht, insgesamt führen zehn Eingänge ins Haus, und jedes dieser ebenerdigen Geschäfte erhält Schaufenster. Der vormals geschlossene „Einkaufstempel“ öffnet sich und lädt Alt und Jung dazu ein, um das Gebäude herum zu flanieren, wie man es von den eleganten Ladenstraßen kennt, man soll sich wie auf der Königsallee in Düsseldorf fühlen.

Im bisher ungenutzten Keller des historischen Gebäudes entstehen zur Hälfte Verkaufsräume, die über eine stilvolle, den vorhandenen oberen Aufgängen angepasste Treppe erreicht werden, die andere Hälfte wird als Lager genutzt. Zwei Durchbrüche im Boden des Erdgeschosses öffnen den Blick auf die Lichtkuppel vom Keller aus, und der Keller wird von oben wahrgenommen. Im Keller wird darüber hinaus die notwenige Technik installiert und eine Verbindung zur Anlieferzone geschaffen.

Auch die Ebene des historischen Jugendstil-Glasdaches wird dem Publikum zugänglich gemacht, sowie die Ebene darüber. Auf das gläserne Schmuckstück entsteht eine Sichtbeziehung von der Seite und von oben. Das große Schutzfenster darüber wird ersetzt und um zwei Etagen nach oben verlegt. Dadurch fällt weiterhin Tageslicht ein, aber es staut sich keine Wärme mehr und das bunte Dach bleibt sauber. Diese Etage ist für Sonderverkäufe und verschiedene bunte Aktionen ideal, das normale Tagesgeschäft wird nicht gestört.

Außerdem kann man von beiden neuen oberen Etagen und von einer Dachterrasse aus allseits über die Häuser der Stadt blicken, sowie östlich in Richtung des Gebirges – eine zusätzliche Attraktion, die man bei der Gründung vergessen hat, und von der früher nur ein einziges winziges Büro in der Büroetage profitierte. Dafür werden dort acht zusätzliche Gauben eingesetzt.

Vom Keller bis zum Dach sind es nach dem Umbau sieben schöne Geschosse, keines davon muss sich verstecken, und das Haus wird zu einem lebendigen öffentlichen Raum mitten in der Stadt. Um die Menschen in die verschiedenen Geschosse zu leiten, führen beidseitige kleine Personenaufzüge von ganz unten bis in die oberste Etage. Dazu bekommt das Haus sichtbare und leicht zugängliche Rolltreppen, nicht in der großen Halle, sondern im Transitorium. Dieses ersetzt den hässlichen Liefereingang.

 

 

Es war nicht leicht eine passende Fassade für das Transitorium zu finden, neben so einem ehrwürdigen historistischen Bau mit imposanten vertikalen Pfeilern aus Sandstein und großzügigen Glasfronten. Wir orientieren uns bei der Gestaltung an den Rasterelementen der Kaufhausfassade.

Die Straße zwischen den Gebäuden wird zum Fußgängerbereich mit Plaza-Charakter, Sitzplätzen und Außen-Gastronomie. Hier wird erkennbar, dass die beiden Gebäude eine Einheit bilden.

 

 

Verkaufsangebot und Zielgruppen

Die Verkaufsflächen und übrigen Einrichtungen des Kaufhauses werden teilweise vermietet, zum anderen Teil in Eigenregie von der Kaufhaus-Görlitz KG genutzt, um auf das Warenangebot Einfluss nehmen zu können: Akzente zu setzen, das Sortiment sinnvoll zu ergänzen, zugkräftige Marken vorzuhalten, und das Niveau bei Erfordernis zu heben.

Die Läden werden stilvoll eingerichtet, so einheitlich wie möglich, und im Einklang mit der Architektur des Gebäudes. Unter dem Jugendstil-Glasdach werden vom Keller bis zum dritten Obergeschoss die schönsten Waren präsentiert. Im vierten Obergeschoss werden Spitzenprodukte aus der Region und aus aller Welt angeboten, hier werden Feinschmecker fündig. Im Restaurant, in der Bar oder in der französischen Konditorei lässt man sich verführen und entdeckt neue Rezepte – ein Erlebnis für jeden Kaufhausbesucher.

Das Verkaufsangebot des Görlitzer Kaufhauses richtet sich in erster Linie an die Bevölkerung der Oberlausitz rechts und links der Neiße und an die Besucher und Touristen der Region Görlitz. Die Zahl der Einwohner der Stadt Görlitz steigt seit 2014 wieder an, das Kundenpotential wächst. Auch aus den beiden Nachbarländern werden Käufer in das Kaufhaus Görlitz kommen, der Einzelhandel in Görlitz erzielt etwa ein Drittel seines Umsatzes mit polnischen und tschechischen Kunden. Wir setzen auf das legendäre Modebewusstsein der weiblichen Nachbarn. Seit Jahren steigt auch die Zahl der Touristen und Besucher von Görlitz stetig an. Im Kaufhaus werden sie fündig, wenn sie wertvolle Souvenirs und Geschenke mit nach Hause nehmen wollen.

Der Besuch des Kaufhauses soll ein Erlebnis sein. Neben freundlichem und kompetentem Personal soll die Präsentation der Waren, Exponate und regelmäßige Veranstaltungen Stammgäste immer wieder ins Haus locken. Einen Überblick für die Zuordnung des Sortiments auf die Verkaufsebenen gibt die nachfolgende, noch unvollständige Tabelle:

 

Historisches Gebäude UG
Weinkeller
Regionale Biere und Spirituosen
Käsetheke
Verkostung und Verkauf
Manufaktur – Schauproduktion Schokolade, Marmelade

 

Historisches Gebäude EG
Parfüm, Leder, Schuhe, Accessoires, Strümpfe, Schreibwaren, Schmuck, Veranstaltungskarten

Der Erdgeschossbereich enthält unterhalb des Glasdaches keine festen Einbauten, er soll für Veranstaltungen mit geringem Aufwand frei geräumt werden können. Feste Einbauten sollen dort nicht vorgenommen werden.

 

Historisches Gebäude 1. OG
Herrenmode

Historisches Gebäude 2. OG
Damenmode
Damenwäsche / Dessous
Café

Historisches Gebäude 3. OG
Damenbekleidung
Einkaufsberater / persönlicher Modeberater / Schneiderei
Proseccobar Richtung Demianiplatz

 

Historisches Gebäude 4. OG
Bedien-Gastronomie mit Restaurantküche, geöffnet nur während der Ladenzeiten
Außenterrasse mit Blick über Görlitz
Feinschmeckerbar mit Frontkochen, Sitzplätze am Tresen, Stehtische
Vor den fünf hohen Fenstern Richtung Demianiplatz befinden sich ein Podest und Stehtische.

 

Historisches Gebäude 5. OG
Neue Treppe zwischen 4. und 5. OG
Festmode
Maßschneiderei und Platz für Designer (aus Fashion Award)
Geschenk-Ideen
Teppiche
Komplettangebot rund ums Heiraten, Hochzeitstische

 

Transitorium
Kindermode
Kinderbetreuung

 

Marktzentrum UG
Zentrale Warenannahme
Lagerräume
Toiletten

 

Marktzentrum EG (Markthalle) mit vorgelagerter Piazza

Vorbilder: Schrannenhalle München, Rindermarkt Hamburg
Die Markthalle kann zu besonderen Zeiten geöffnet werden, etwa von 6.00 bis 22.00 Uhr.

Lebensmittel-Supermarkt
Drogerie (z.Z.Norma)
Markt-typische Produkte
Bäckerei mit Café Eiscafé
Obst, Gemüse, Käse, Schaschlik, Würstchen, Saftbar
Verschiedene kleinere gastronomische Angebote mit Markthallen-Flair
Sitzplätze
Fotoautomat (Standort anpassen)
Blumenstand
Zeitschriften
Blumenladen
(Eigenes) Starbuck-Café mit Rösterei

Marktzentrum 1. OG
Elektromarkt (zur Zeit Expert, Anforderung: Nähe zum Parkhaus)
Intersport – jetzige Fläche plus zweite Fläche als Ausgleich EG
Friseur
Haushaltswaren, Heimtextilien, Bettwäsche
Gartenmöbel mit Außenbereich
Zwei Bereiche für Spiele-Max
Spielecke und Kinderbetreuung
Optiker

Marktzentrum 2. OG
Männliche und weibliche Textilien
Direktion und Besprechungsräume

Marktzentrum 3. OG
Verwaltung Kaufhaus: Büros und Besprechungsräume
Vermietung Büros (Sächsische Zeitung)
Umkleideräume, Aufenthaltsräume, Cafeteria für 250 Mitarbeiter, Toiletten
Weitere Toiletten für Mitarbeiter befinden sich im UG

Parkhaus
Mehr Stellplätze durch Neubau
Bequemer Zugang in alle Ebenen des Marktzentrums
Parkraum-Managementsystem mit Kassenautomaten und optische Hilfen für das Auffinden freier Stellplätze
Parkbereich für Kunden des Lebensmittelmarktes im EG
VIP- Bereich für Stammkunden im 2. OG
Ladestationen für E-Fahrzeuge
Fahrradstellplätze für Kunden und Mitarbeiter (abschließbarer Fahrradbereich)
Abschließbare Fahrradgaragen für Mitarbeiter
Stellplätze für Einkaufswagen (einheitliche Einkaufwagen)
Separate Einfahrt für Lieferanten, Ladebereich im Untergeschoss

 

Diverse Funktionen

Beleuchtung
Grundbeleuchtung für das gesamte Gebäude einheitlich und zentral gesteuert, Einsatz LED-Leuchtmittel

Böden, Decken Wände
Stein, Holz, Teppich

Heizung, Lüftung, Klima
Auf allen Verkaufsflächen Herstellung eines angenehmen Raumklimas, ausreichender Luftaustausch, Warmluftschleier an den Eingängen

Strom, Notstrom, Daten, WLan, Kameras, Sicherungssyteme

Entsorgung
Leergut und Abfall werden über die Anlieferungszone im UG des Marktzentrums gesammelt und entsorgt. Presse für Papier und Pappe, gekühlte Behältnisse für Gastronomieabfälle.

Gemälde Teil 4

TIZIAN 1558    Venus von Urbino

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Das Rosensträußchen steht für die Liebe, das Hündchen für die Treue. Es duftet nach Pinien und wildem Thymian. Trotz der Hitze trägt die Kammerzofe ihr Winterkleid.


TIZIAN (um 1490 – 1576)    Venus und Amor

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Das Etesienklima erfordert Marsch-Erleichterung.


SANDRO BOTTICELLI (1445-1510)    Die Geburt der Venus

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Venus treibt auf einer Muschel über die Wellen ans Ufer, durch den Hauch der Winde Zephir und Aura angetrieben, während es Rosen vom Himmel regnet. Ein junges Mädchen, entweder eine der Horen oder eine der drei Grazien, empfängt sie mit einem Seidenmantel, dass sie ihre Blöße bedecke.


TIZIAN 1538    Bildnis der Eleonora Gonzaga della Rovere, Herzogin von Urbino,

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in einem durch den Hund (Symbol der Treue) und die goldene Uhr aufgelockerten Ambiente

 


SANDRO BOTTICELLI  (1498)     Der Frühling

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Garten mit den drei Grazien und dem (geflügelten) Frühlingswind Zephir, der die Nymphe Chloris verfolgt, sie später heiratet und ihr beibringt, die Blumen sprießen zu lassen (hier quellen sie ihr aus dem Mund).

Die Bildmitte wird von der Gastgeberin Venus (?) eingenommen. Der junge Mann links ist zweifellos Merkur, Herold Jupiters und Vermittler der Erkenntnis. Ganz oben schwebt Cupido und übt sich im Bogenschießen.


SANDRO BOTTICELLI (1445-1510)    Pallas und der Zentaur

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Die Gesichter spiegeln die Aussichtslosigkeit dieser Beziehung wider.


PERUGINO (1445-1523)    Pieta

Maria trägt den erstarrten Leichnam Christi auf dem Schoß, unterstützt vom Evangelisten Johannes und von Magdalena. Daneben stehen Josef von Arimathaia und Nikodemus, dem der Text des Klagelieds entfallen ist.


SANDRO BOTTICELLI (1445-1510)    Madonna mit dem Granatapfel

Lilien und Rosen bezeugen die Reinheit Marias. Gravensteiner schmecken besser als Granatäpfel.


FILIPPO LIPPI (1406-1469)    Madonna mit dem Kind und zwei Engeln

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Die Gesichter der Kinder sind auch diesem großen Maler nicht so gut gelungen wie das beseelte Antlitz der Jungfrau.


CARAVAGGIO (Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1571-1610)    Opferung Isaaks

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Abraham ist dabei, auf Geheiß Gottes einen Mord zu begehen – ein spaßiger Brauch, der bis heute millionenfach gepflegt wird. Diesmal geht es um den eigenen Sohn Isaak. Ein Engel hält ihn zurück und weist auf den Widder als Alternative.


RAFFAEL (zugeschrieben) 1506    Selbstbildnis

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SANDRO BOTTICELLI (1445-1510)    Bildnis eines jungen Mannes mit Medaille

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Die Prägeanstalten sollten auf ihren Münzen lieber schöne Frauenkörper abbilden als mumifizierte Päpste.


RAFFAEL (1483-1520)     Die Madonna mit dem Stieglitz

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CARAVAGGIO (Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1571-1610)    Medusa

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Die Dame mit der Schlangenfrisur verwandelt jeden zu Stein, der sie zu Gesicht bekommt.


LEONARDO aus Vinci (1452-1519)    Verkündigung

C:\Users\l.bargmann\Downloads\bcef8b8f18db9776059aadcffec19ad1\p_00016132.jpgMaria erhält Kunde aus dem himmlischen Laboratorium.

 


TIZIAN (um 1490 – 1576)    Flora

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Eine junge Verlobte (Ring) im Gewand der Fruchtbarkeitsgöttin Flora


Artemisia Gentileschi (1593- 1653, eine bedeutende Malerin des Barock)

Judith und Holofernes

Der assyrische Feldherr Holofernes bekämpft Israel. Die tugendhafte Judith geht in des Gegners Feldlager und betört ihn, um ihn zu enthaupten. Ritsch ratsch, die letzte Schlacht.


SANDRO BOTTICELLI (1445-1510)    Judith nach Holofernes‘ Tötung

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Auftrag erledigt. Eine Dienerin darf die schwere Trophäe – das Haupt des Holofernes – nach Hause tragen.


SANDRO BOTTICELLI (1445-1510)    Anbetende drei Könige

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Riesengetümmel am Wochenbett. Die Tempel waren damals schon kaputt.


LEONARDO aus Vinci (1452-1519)    Anbetung durch die Weisen aus dem Morgenland

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Eine symbolisch bedeutungsvolle und unterhaltsame Handlung mit vielen Menschen und Tieren, monochrom. Dem Baby macht der Rummel nichts aus, es kann sogar bereits im Alter von zwei Tagen mit dem Brummkreisel spielen.

 


RAFFAEL (1483-1520)     Elisabeth Gonzaga 

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TIZIAN (um 1490 – 1576)    Francesco Maria I Della Rovere, ein aufziehendes Gewitter fürchtend

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LEONARDO aus Vinci (1452-1519)    Selbstportrait

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Er konnte alles, nur keine Opern komponieren, trotz Wagner-Mütze.

 


CARAVAGGIO (Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1571-1610)

Der ungläubige Thomas

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Der Jünger Thomas erklärte, solange er nicht die Wundmale des Gekreuzigten gesehen und seinen Finger in dessen Seite gelegt habe, glaube er nicht an die Auferstehung. Na bitte!


LEONARDO aus Vinci (1452-1519)    Die Schlacht von Anghiari

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Bei monochromen Kriegshandlungen weiß keiner, wen er totstechen soll!


LEONARDO aus Vinci (1452-1519)   Frauenkopf

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Jean Siméon Chardin (16991779)    Kartenhaus

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Der große Individualist unter den französischen Malern des 18. Jahrhunderts war berühmt für Still-Leben und Genrebilder. Zwar stehen die Karten so besser, aber der Lümmel hat ein paar hinter die Ohren gekriegt.


Antonio Pollaiuolo (1475)    Herkules & Antaeus

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Antaeus war ein Semigigant und Sohn von Poseidon und Gaea. Er lud Vorüberkommende zu Ringkämpfen ein und war unbesiegbar, solange er mit den Füßen auf dem Boden stand und dadurch mit seiner Mutter verbunden war. Herkules hob ihn hoch und umklammerte ihn zu Tode.

 

Gemälde Teil 2

 

 

Raffaelo (Santi), 1483-1520

Raffaello Madonna and Child (The Conestabile Madonna)

Madonna and Child (The Conestabile Madonna)

Eines der vielen herrlichen Bilder mit Jesus und Maria, diesmal ohne Johannes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diego Velázquez de Silva, 1599-1660

Velázquez Luncheon

 

Luncheon

Diego Velazquez war der führende Hofmaler des spanischen Königs Philipp IV.

Granat-Apfel, Semmel und Weinglas im Vordergrund sind christliche Symbole. Der Junge, der erwachsene Mann und der Alte repräsentieren die drei Lebensabschnitte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tizian, 1485 (1490) – 1576

Tizian Portrait of a Young Woman

 

Portrait of a Young Woman

Tizians Bildnisse von Männern sind mehrheitlich geprägt von starker emotionaler und psychologischer Spannung und Ausdruckskraft, man denke an den Dresdener Zinsgroschen, während weibliche Modelle den Eindruck unerschütterlicher Ruhe vermitteln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jusepe de Ribera, 1591-1652

Ribera St Jerome and the Angel

 

 

 

 

 

 

 

Der Heilige Hieronymus – St Jerome and the Angel

Hieronymus übersetzte als erster die Bibel ins Lateinische. Der Schnappschuss entstand, als er die Trompete hörte, die das Ende der Welt verkündet. Der Totenkopf ist ein Attribut des Einsiedlers und Symbol für die Vergänglichkeit alles Lebenden, der Löwe ständiger Begleiter dieses Heiligen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bartolomé Esteban Murillo, 1617-1682

Murillo Walpole Immaculate Conception

 

Immaculate Conception – Unbefleckte Empfängnis

Zuerst hieß das Gemälde „Himmelfahrt der Madonna“, doch dann hätte sie nach den strengen Regeln der spanischen Malerei in einem roten Kleid mit blauem Umhang dargestellt werden müssen. Die weiße Farbe des Gewandes weist hingegen auf das Thema der unbefleckten Empfängnis hin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bartolomé Esteban Murillo, 1617-1682

 

Isaac Blessing Jacob

Nach den Gesetzen Israels erbte der älteste Sohn das Eigentum der Familie. Esau hatte noch als Kind sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft, später aber davon Abstand genommen. Rebekka gewinnt durch Betrug die Segnung des Vaters für den jüngeren Sohn. Betrug war und ist überall!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Goes Adoration of the Magi (Triptych)

 

Hugo van der Goes, circa 1440-1482

Adoration of the Magi (Triptych)

Im mittleren Teil beten die drei Magi das Jesuskind an, sie verkörpern die Erdteile – Europa, Asien und Afrika. Ihre Gastgeschenke sind königliches Gold, göttlicher Weihrauch und Myrrhe, das zum Balsamieren verwendet wurde, als Hinweis auf Jesu frühen Tod. Links hinten sieht man die Jungfrau Maria und Elisabeth, im Vordergrund ein Beschneidungsritual. Der rechte Flügel zeigt das von Herodes befohlene Massaker an Neugeborenen, der einen angekündigten neuen König beseitigen wollte. Nichts Ungewöhnliches im Nahen Osten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rubens Roman Charity (Cimon and Pero)

 

Peter Paul Rubens, 1577-1640

Roman Charity (Cimon and Pero) – Römische Liebe zum Vater

Die Tochter besucht ihren Vater im Gefängnis und nährt ihn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rubens Perseus Releases Andromeda

 

Peter Paul Rubens, 1577-1640

Perseus Releases Andromeda

Perseus, der Sohn von Zeus und Danaë, erblickte bei seinem Flug über das Meer die an einen Felsen geschmiedete Tochter des Königs von Äthiopien, die einem Meeresungeheuer zum Opfer dargebracht werden sollte. Perseus tötet das Ungeheuer und befreit die Gefangene, wofür die Schöne ihm ihre Liebe schenkt. Viele Ehefrauen warten vergebens auf solchen Retter.

 

 

 

 

 

 

 

Rubens Venus and Adonis

 

Peter Paul Rubens, 1577-1640

Venus and Adonis

Venus, versehentlich von Cupidos Pfeil getroffen, verliebt sich in den schönen Jäger Adonis. Rubens stellt eine Abschiedsszene dar. Adonis wird bald von einem Eber ums Leben gebracht – Glück für Venus, dieser eingebildete Schönling wäre ihr bestimmt bald auf die Nerven gegangen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

van Dyck Family Portrait

 

Anthony van Dyck, 1599-1641

Family Portrait

Flanders, 1621

Das in Blüte stehende, rosige Antlitz der jungen Frau und ihr offener, herzlicher Blick lassen Intelligenz und eine gewisse Unabhängigkeit erkennen. Im Abbild des Mannes hob der Künstler Beherrschung, Anstand und Ernsthaftigkeit hervor. Die Tochter wird überkalorisch ernährt und kann sich kaum bewegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

van Dyck Portrait of Elizabeth and Philadelphia Wharton

 

Anthony van Dyck, 1599-1641

Elizabeth und Philadelphia Wharton mit Waldi

Nur wenigen Künstlern wie van Dyck gelang es, Kinder so vortrefflich abzubilden. Da staunt sogar der treue Waldi.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rembrandt Flora

 

Rembrandt van Rijn, 1606-1669

Flora

Das Porträt zeigt Rembrandts Ehefrau, Saskia van Uylenburgh, im Jahr ihrer Hochzeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rembrandt Danae

 

Rembrandt van Rijn, 1606-1669

Danaë

Danaë war eine der Geliebten des Zeus und empfing von ihm den Heroen Perseus.

Im Hintergrund der Säureattentäter von 1985, der das Bild schwer beschädigte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rembrandt van Rijn, 1606-1669

Sacrifice of Isaac

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Gottvater wollte Abraham auf die Probe stellen und forderte ihn auf, ihm seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern. Der Engel hält Abraham vom tödlichen Streich ab und weist auf ein alternatives Opfer. Es wäre nicht der letzte Mord in göttlichem Auftrag gewesen: Im weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte wurden „auf Geheiß“ Gottes Millionen und Abermillionen von Menschen umgebracht.

 

 

 

 

 

 

 

Andrea del Sarto, um 1527

Abrahams Opfer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rembrandt Portrait of an Old Man in Red

 

Rembrandt van Rijn, 1606-1669

Portrait of an Old Man in Red. Der alte Mann in Rot

Die ruhige, einfache Haltung zeugt von der großen Tugend des Mannes. Seine Gesichtszüge sind edel und klug. Die Hände scheinen leicht zu zittern. Geschickt setzte Rembrandt Licht und Farbe ein, um die Größe der menschlichen Seele abzubilden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rembrandt Return of the Prodigal Son

 

Rembrandt van Rijn, 1606-1669

Heimkehr des verlorenen Sohnes / Return of the Prodigal Son

Der Sohn hat das vorzeitig ausbezahlte Erbe verprasst. Verarmt und krank kehrt er zum Vater zurück. Seine Kleidung weist auf einen langen und schweren Weg. Der blinde Alte umfasst ihn zärtlich, er ist voller Liebe und Verzeihen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pierre-Auguste Renoir, 1841-1919

Girl with a Fan

Renoir stellte häufig Mädchen von ungekünstelter Weiblichkeit und natürlicher Haltung dar. Das Mädchen mit dem Fächer ist Alphonsine Fournaise, die nicht ahnen konnte, zu welchen Preisen ihre Bilder heute im Umlauf sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gauguin Sacred Spring Sweet Dreams (Nave nave moe)

 

Paul Gauguin, 1848-1903

Sacred Spring: Sweet Dreams (Nave nave moe)

Die exotische Welt Ozeaniens mit ihrem Einklang aus Mensch und Natur hatte des Künstlers Phantasie gefangen genommen. Die Mädchen hier symbolisieren verschiedene Lebensabschnitte: Das linke, schlafende, mit dem Glorienschein über ihrem Haupt, verkörpert jungfräuliche Reinheit, während das zweite Mädchen, eine Frucht in der Hand, die Urmutter Eva versinnbildlicht. Dahinter tanzen Inselbewohner um ein geheimnisvolles Götzenbild.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

van Dongen Woman in a Black Hat

 

Kees van Dongen, 1877-1968

Woman in a Black Hat

Van Dongens Heldinnen sind die »verhängnisvollen«, verführerischen Frauen. Hinter der Maske eines rätselhaften Publikumslieblings wird die tragische Einsamkeit der Femme fatale sichtbar.