Gemälde Teil 2
Raffaelo (Santi), 1483-1520
Madonna and Child (The Conestabile Madonna)
Eines der vielen herrlichen Bilder mit Jesus und Maria, diesmal ohne Johannes.
Diego Velázquez de Silva, 1599-1660
Luncheon
Diego Velazquez war der führende Hofmaler des spanischen Königs Philipp IV.
Granat-Apfel, Semmel und Weinglas im Vordergrund sind christliche Symbole. Der Junge, der erwachsene Mann und der Alte repräsentieren die drei Lebensabschnitte.
Tizian, 1485 (1490) – 1576
Portrait of a Young Woman
Tizians Bildnisse von Männern sind mehrheitlich geprägt von starker emotionaler und psychologischer Spannung und Ausdruckskraft, man denke an den Dresdener Zinsgroschen, während weibliche Modelle den Eindruck unerschütterlicher Ruhe vermitteln.
Jusepe de Ribera, 1591-1652
Der Heilige Hieronymus – St Jerome and the Angel
Hieronymus übersetzte als erster die Bibel ins Lateinische. Der Schnappschuss entstand, als er die Trompete hörte, die das Ende der Welt verkündet. Der Totenkopf ist ein Attribut des Einsiedlers und Symbol für die Vergänglichkeit alles Lebenden, der Löwe ständiger Begleiter dieses Heiligen.
Bartolomé Esteban Murillo, 1617-1682
Immaculate Conception – Unbefleckte Empfängnis
Zuerst hieß das Gemälde „Himmelfahrt der Madonna“, doch dann hätte sie nach den strengen Regeln der spanischen Malerei in einem roten Kleid mit blauem Umhang dargestellt werden müssen. Die weiße Farbe des Gewandes weist hingegen auf das Thema der unbefleckten Empfängnis hin.
Bartolomé Esteban Murillo, 1617-1682
Isaac Blessing Jacob
Nach den Gesetzen Israels erbte der älteste Sohn das Eigentum der Familie. Esau hatte noch als Kind sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft, später aber davon Abstand genommen. Rebekka gewinnt durch Betrug die Segnung des Vaters für den jüngeren Sohn. Betrug war und ist überall!
Hugo van der Goes, circa 1440-1482
Adoration of the Magi (Triptych)
Im mittleren Teil beten die drei Magi das Jesuskind an, sie verkörpern die Erdteile – Europa, Asien und Afrika. Ihre Gastgeschenke sind königliches Gold, göttlicher Weihrauch und Myrrhe, das zum Balsamieren verwendet wurde, als Hinweis auf Jesu frühen Tod. Links hinten sieht man die Jungfrau Maria und Elisabeth, im Vordergrund ein Beschneidungsritual. Der rechte Flügel zeigt das von Herodes befohlene Massaker an Neugeborenen, der einen angekündigten neuen König beseitigen wollte. Nichts Ungewöhnliches im Nahen Osten.
Peter Paul Rubens, 1577-1640
Roman Charity (Cimon and Pero) – Römische Liebe zum Vater
Die Tochter besucht ihren Vater im Gefängnis und nährt ihn.
Peter Paul Rubens, 1577-1640
Perseus Releases Andromeda
Perseus, der Sohn von Zeus und Danaë, erblickte bei seinem Flug über das Meer die an einen Felsen geschmiedete Tochter des Königs von Äthiopien, die einem Meeresungeheuer zum Opfer dargebracht werden sollte. Perseus tötet das Ungeheuer und befreit die Gefangene, wofür die Schöne ihm ihre Liebe schenkt. Viele Ehefrauen warten vergebens auf solchen Retter.
Peter Paul Rubens, 1577-1640
Venus and Adonis
Venus, versehentlich von Cupidos Pfeil getroffen, verliebt sich in den schönen Jäger Adonis. Rubens stellt eine Abschiedsszene dar. Adonis wird bald von einem Eber ums Leben gebracht – Glück für Venus, dieser eingebildete Schönling wäre ihr bestimmt bald auf die Nerven gegangen!
Anthony van Dyck, 1599-1641
Family Portrait
Flanders, 1621
Das in Blüte stehende, rosige Antlitz der jungen Frau und ihr offener, herzlicher Blick lassen Intelligenz und eine gewisse Unabhängigkeit erkennen. Im Abbild des Mannes hob der Künstler Beherrschung, Anstand und Ernsthaftigkeit hervor. Die Tochter wird überkalorisch ernährt und kann sich kaum bewegen.
Anthony van Dyck, 1599-1641
Elizabeth und Philadelphia Wharton mit Waldi
Nur wenigen Künstlern wie van Dyck gelang es, Kinder so vortrefflich abzubilden. Da staunt sogar der treue Waldi.
Rembrandt van Rijn, 1606-1669
Flora
Das Porträt zeigt Rembrandts Ehefrau, Saskia van Uylenburgh, im Jahr ihrer Hochzeit.
Rembrandt van Rijn, 1606-1669
Danaë
Danaë war eine der Geliebten des Zeus und empfing von ihm den Heroen Perseus.
Im Hintergrund der Säureattentäter von 1985, der das Bild schwer beschädigte.
Rembrandt van Rijn, 1606-1669
Sacrifice of Isaac
Gottvater wollte Abraham auf die Probe stellen und forderte ihn auf, ihm seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern. Der Engel hält Abraham vom tödlichen Streich ab und weist auf ein alternatives Opfer. Es wäre nicht der letzte Mord in göttlichem Auftrag gewesen: Im weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte wurden „auf Geheiß“ Gottes Millionen und Abermillionen von Menschen umgebracht.
Andrea del Sarto, um 1527
Abrahams Opfer
Rembrandt van Rijn, 1606-1669
Portrait of an Old Man in Red. Der alte Mann in Rot
Die ruhige, einfache Haltung zeugt von der großen Tugend des Mannes. Seine Gesichtszüge sind edel und klug. Die Hände scheinen leicht zu zittern. Geschickt setzte Rembrandt Licht und Farbe ein, um die Größe der menschlichen Seele abzubilden.
Rembrandt van Rijn, 1606-1669
Heimkehr des verlorenen Sohnes / Return of the Prodigal Son
Der Sohn hat das vorzeitig ausbezahlte Erbe verprasst. Verarmt und krank kehrt er zum Vater zurück. Seine Kleidung weist auf einen langen und schweren Weg. Der blinde Alte umfasst ihn zärtlich, er ist voller Liebe und Verzeihen.
Pierre-Auguste Renoir, 1841-1919
Girl with a Fan
Renoir stellte häufig Mädchen von ungekünstelter Weiblichkeit und natürlicher Haltung dar. Das Mädchen mit dem Fächer ist Alphonsine Fournaise, die nicht ahnen konnte, zu welchen Preisen ihre Bilder heute im Umlauf sind.
Paul Gauguin, 1848-1903
Sacred Spring: Sweet Dreams (Nave nave moe)
Die exotische Welt Ozeaniens mit ihrem Einklang aus Mensch und Natur hatte des Künstlers Phantasie gefangen genommen. Die Mädchen hier symbolisieren verschiedene Lebensabschnitte: Das linke, schlafende, mit dem Glorienschein über ihrem Haupt, verkörpert jungfräuliche Reinheit, während das zweite Mädchen, eine Frucht in der Hand, die Urmutter Eva versinnbildlicht. Dahinter tanzen Inselbewohner um ein geheimnisvolles Götzenbild.
Kees van Dongen, 1877-1968
Woman in a Black Hat
Van Dongens Heldinnen sind die »verhängnisvollen«, verführerischen Frauen. Hinter der Maske eines rätselhaften Publikumslieblings wird die tragische Einsamkeit der Femme fatale sichtbar.