Gemälde Teil 4
TIZIAN 1558 Venus von Urbino
Das Rosensträußchen steht für die Liebe, das Hündchen für die Treue. Es duftet nach Pinien und wildem Thymian. Trotz der Hitze trägt die Kammerzofe ihr Winterkleid.
TIZIAN (um 1490 – 1576) Venus und Amor
Das Etesienklima erfordert Marsch-Erleichterung.
SANDRO BOTTICELLI (1445-1510) Die Geburt der Venus
Venus treibt auf einer Muschel über die Wellen ans Ufer, durch den Hauch der Winde Zephir und Aura angetrieben, während es Rosen vom Himmel regnet. Ein junges Mädchen, entweder eine der Horen oder eine der drei Grazien, empfängt sie mit einem Seidenmantel, dass sie ihre Blöße bedecke.
TIZIAN 1538 Bildnis der Eleonora Gonzaga della Rovere, Herzogin von Urbino,
in einem durch den Hund (Symbol der Treue) und die goldene Uhr aufgelockerten Ambiente
SANDRO BOTTICELLI (1498) Der Frühling
Garten mit den drei Grazien und dem (geflügelten) Frühlingswind Zephir, der die Nymphe Chloris verfolgt, sie später heiratet und ihr beibringt, die Blumen sprießen zu lassen (hier quellen sie ihr aus dem Mund).
Die Bildmitte wird von der Gastgeberin Venus (?) eingenommen. Der junge Mann links ist zweifellos Merkur, Herold Jupiters und Vermittler der Erkenntnis. Ganz oben schwebt Cupido und übt sich im Bogenschießen.
SANDRO BOTTICELLI (1445-1510) Pallas und der Zentaur
Die Gesichter spiegeln die Aussichtslosigkeit dieser Beziehung wider.
PERUGINO (1445-1523) Pieta
Maria trägt den erstarrten Leichnam Christi auf dem Schoß, unterstützt vom Evangelisten Johannes und von Magdalena. Daneben stehen Josef von Arimathaia und Nikodemus, dem der Text des Klagelieds entfallen ist.
SANDRO BOTTICELLI (1445-1510) Madonna mit dem Granatapfel
Lilien und Rosen bezeugen die Reinheit Marias. Gravensteiner schmecken besser als Granatäpfel.
FILIPPO LIPPI (1406-1469) Madonna mit dem Kind und zwei Engeln
Die Gesichter der Kinder sind auch diesem großen Maler nicht so gut gelungen wie das beseelte Antlitz der Jungfrau.
CARAVAGGIO (Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1571-1610) Opferung Isaaks
Abraham ist dabei, auf Geheiß Gottes einen Mord zu begehen – ein spaßiger Brauch, der bis heute millionenfach gepflegt wird. Diesmal geht es um den eigenen Sohn Isaak. Ein Engel hält ihn zurück und weist auf den Widder als Alternative.
RAFFAEL (zugeschrieben) 1506 Selbstbildnis
SANDRO BOTTICELLI (1445-1510) Bildnis eines jungen Mannes mit Medaille
Die Prägeanstalten sollten auf ihren Münzen lieber schöne Frauenkörper abbilden als mumifizierte Päpste.
RAFFAEL (1483-1520) Die Madonna mit dem Stieglitz
CARAVAGGIO (Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1571-1610) Medusa
Die Dame mit der Schlangenfrisur verwandelt jeden zu Stein, der sie zu Gesicht bekommt.
LEONARDO aus Vinci (1452-1519) Verkündigung
Maria erhält Kunde aus dem himmlischen Laboratorium.
TIZIAN (um 1490 – 1576) Flora
Eine junge Verlobte (Ring) im Gewand der Fruchtbarkeitsgöttin Flora
Artemisia Gentileschi (1593- 1653, eine bedeutende Malerin des Barock)
Judith und Holofernes
Der assyrische Feldherr Holofernes bekämpft Israel. Die tugendhafte Judith geht in des Gegners Feldlager und betört ihn, um ihn zu enthaupten. Ritsch ratsch, die letzte Schlacht.
SANDRO BOTTICELLI (1445-1510) Judith nach Holofernes‘ Tötung
Auftrag erledigt. Eine Dienerin darf die schwere Trophäe – das Haupt des Holofernes – nach Hause tragen.
SANDRO BOTTICELLI (1445-1510) Anbetende drei Könige
Riesengetümmel am Wochenbett. Die Tempel waren damals schon kaputt.
LEONARDO aus Vinci (1452-1519) Anbetung durch die Weisen aus dem Morgenland
Eine symbolisch bedeutungsvolle und unterhaltsame Handlung mit vielen Menschen und Tieren, monochrom. Dem Baby macht der Rummel nichts aus, es kann sogar bereits im Alter von zwei Tagen mit dem Brummkreisel spielen.
RAFFAEL (1483-1520) Elisabeth Gonzaga
TIZIAN (um 1490 – 1576) Francesco Maria I Della Rovere, ein aufziehendes Gewitter fürchtend
LEONARDO aus Vinci (1452-1519) Selbstportrait
Er konnte alles, nur keine Opern komponieren, trotz Wagner-Mütze.
CARAVAGGIO (Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1571-1610)
Der ungläubige Thomas
Der Jünger Thomas erklärte, solange er nicht die Wundmale des Gekreuzigten gesehen und seinen Finger in dessen Seite gelegt habe, glaube er nicht an die Auferstehung. Na bitte!
LEONARDO aus Vinci (1452-1519) Die Schlacht von Anghiari
Bei monochromen Kriegshandlungen weiß keiner, wen er totstechen soll!
LEONARDO aus Vinci (1452-1519) Frauenkopf
Jean Siméon Chardin (1699–1779) Kartenhaus
Der große Individualist unter den französischen Malern des 18. Jahrhunderts war berühmt für Still-Leben und Genrebilder. Zwar stehen die Karten so besser, aber der Lümmel hat ein paar hinter die Ohren gekriegt.
Antonio Pollaiuolo (1475) Herkules & Antaeus
Antaeus war ein Semigigant und Sohn von Poseidon und Gaea. Er lud Vorüberkommende zu Ringkämpfen ein und war unbesiegbar, solange er mit den Füßen auf dem Boden stand und dadurch mit seiner Mutter verbunden war. Herkules hob ihn hoch und umklammerte ihn zu Tode.