Jean-Etienne Liotard 1744/45
Das Schokoladenmädchen
DDR-Briefmarke 20 X besessen
Raffaelo di Santi 1513 Sixtinische Madonna
Raffael malte es 1512/13 für die Klosterkirche San Sisto in Piacenza. Auftraggeber wohl Papst Julius II.
Maria tritt mit dem Jesusknaben auf den Betrachter zu, zwischen dem heiligen Sixtus und der heiligen Barbara. Dieser Aufrechte der Maria sind die beiden Heiligen pyramidal untergeordnet. Der heilige Sixtus deutet auf die Gläubigen vor dem Bild. Die dreifache Papstkrone, die Tiara, weist ihn als Papst aus. Er erlitt im Jahr 258 das Martyrium, weshalb er für den Betenden Fürbitte im Himmel einzulegen vermag. Konträr ist die heilige Barbara positioniert. Sie kniet in sich gekehrt auf der anderen Seite. Ihr Symbol, der Turm, ist hinter ihr sichtbar. Dort wurde sie von ihrem Vater aufgrund ihrer Schönheit eingesperrt. Als sie sich zum Christentum bekannte, musste sie das Martyrium erleiden. Ihre Reliquien wurden wie diejenigen des heiligen Sixtus in Piacenza verehrt.
Die zwei Engelchen, die Raffael von den Postkarten abgemalt hat, sind kompositorisch notwendig, da sie dem Bild einen unteren Schwerpunkt verleihen.
Raffaelo di Santi, Die Madonna im Grünen, Staatliche Kunstsammlung Wien
Aus einer strengen geometrischen Form, dem gleichseitigen Dreieck bzw. der Pyramide, entwickelte Komposition
Die Figurengruppe ist also zugleich regelmäßig und belebt, eine neue und ungewöhnliche Kombination kontrastierender Eigenschaften
Antonio Allegri da Corregio um 1514
Die Madonna des Heiligen Franziskus
Links der heilige Franziskus, der Titelheilige der Kirche. Hinter ihm steht sein Ordensbruder Antonius von Padua, rechts Katharina und Johannes der Täufer.
Antonia Allegri da Corregio 1530/32
Die Madonna des heiligen Georg
Rechts im Vordergrund des heiligen Getümmels ist der tapfere Georg dargestellt, zu seinen Füßen der besiegte Drache und vier mit seinen Waffen spielende Putti. Das Jesuskind will unbedingt mit dem Stadtmodell von Modena spielen, das Bischof Geminianus aber nicht hergeben will. Vorne links sieht man den im Gegensatz zu Raffaels Darstellungen bereits jugendlichen Johannes den Täufer.
Francesco Francia (1447-1517) Die Anbetung der Könige
Weihrauch, Myrrhe und Gold
Andrea del Sarto
Um 1527
Abrahams Opfer
Gottvater wollte Abraham auf die Probe stellen und forderte ihn auf, ihm seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern. Der Engel hält Abraham vom tödlichen Streich ab und weist auf ein alternatives Opfer. Im weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte wurden „auf Geheiß“ Gottes Millionen und Abermillionen von Menschen umgebracht.
Rembrandt / Willem Drost / Abraham van Dijck 1650er Jahre
Das Opfer des Manoah
Lange galt das mit „Rembrandt“ signierte, monumentale Historienbild als eigenhändiges Werk des Meisters. Auf Geheiß Gottes haben Manoah und seine Frau ein Feuer entfacht, nachdem ihnen durch einen Engel die Geburt Simsons, des zukünftigen Befreiers des Volkes Israel, vorhergesagt worden war. Der Engel fährt in der Flamme des Altars hinauf.
Rembrandt 1638 Simson, an Hochzeitstafel das Rätsel aufgebend
Zuerst des Rätsels Lösung: Es war die Zauberkraft seiner langen Haare, die Simson für das Volk der Philister unbesiegbar machte. Seine von den Philistern stammende Braut Dalila verriet die Lösung ihren Landsleuten. Man schnitt ihm daraufhin die Haare ab, nahm in gefangen und blendete ihn. Die prominente Stellung der Frauengestalt in der Bildmitte verweist auf ihre schicksalhafte Bedeutung innerhalb des Geschehens.
Jan Havickszoon Stehen, um 1656
Die Verstoßung der Hagar
Da Abraham und Sara lange ein Kind versagt geblieben war, wohnt Abraham auf Bitten seiner Frau der ägyptischen Sklavin Hagar bei und zeugt Ismael, den Stammvater vieler Völker. Später wird Sara doch noch Mutter und gebiert Isaak. Auf Saras Wunsch muss Abraham Hagar und Ismael wegschicken.
Jan Steen offenbart die enge Beziehung zwischen Hagar und Abraham, zugleich macht er aber auch Abrahams Bindung an Sara und Isaak sichtbar – seine Frau sitzt im Schatten der Toröffnung und flöht, wie teilnahmslos, aber doch treibende Kraft, ihren eigenen Sohn.
Adriaen van der Werff, um 1696
Die Verstoßung der Hagar
Vergleiche mit dem obigen Bild von Jan Havickszoon Stehen!
Die Spannung von Verstoßung und zögerlichem, liebevollem Abschied spiegelt sich in einer Vielzahl ambivalenter Blickbeziehungen und Gebärden wider: Abraham weist Hagar mit beiden Händen von sich, scheint sie aber auch zu segnen. Er steht zwischen beiden Frauen: Sara, im Gegensatz zur schönen, jungen Hagar eine alte Frau in dunklem Gewand, treibende Kraft für deren Anwerbung und Verstoßung, lehnt scheinbar unbeteiligt im Eingang.
Jacob Adriaensz Backer um 1650
David, Urias den Brief überreichend
König David lässt dem Feldherrn Joab einen Brief überbringen: „Stellt Urias an den Streit, da er am härtesten ist und wendet euch hinter ihm ab, dass er erschlagen werde und sterbe.“ So gewinnt König David dessen Frau Bathseba für sich, die er zuvor in Urias‘ Abwesenheit verführt hatte. Die Entschlossenheit des fatalen Auftrags wird in Davids Gesichtsausdruck sichtbar und durch die Geste mit dem Zepter bekräftigt. Der Sekretär neben ihm hält inne, die Schreibfeder nachdenklich an das Kinn geführt.
Peter Paul Rubens Um 1635
Bathseba am Springbrunnen
Vom Balkon seines Palastes aus erblickt David die Frau Bathseba seines Feldhauptmannes Urias. Ich nehme an, sie saß da ganz zufällig. Durch einen Boten ruft er sie zu sich, und ihre Zusammenkunft trägt Früchte. David schickt daraufhin ihren Ehemann in die vordere Linie einer Schlacht, in der er den Tod findet.
Ferdinand Bol Um 1642
Jakobs Traum von der Himmelsleiter
Dieses Gemälde gilt als eines der frühen Meisterwerke des Rembrandt-Schülers Ferdinand Bol. Jakob träumt von einer Himmelsleiter, auf der die Engel hinauf- und herabsteigen. Gott verspricht ihm das Land, auf dem er Rast hält. Der in ein langes weißes Gewand gehüllte Engel beherrscht die Bildkomposition. Die Falten seines Kleides verbergen jegliche Proportionen. Diese Unkörperlichkeit der himmlischen Erscheinung erhöht die unwirkliche, traumgleiche Atmosphäre.
Gerbrand van den Eeckhout Um 1669
Jakobs Traum von der Himmelsleiter
Jakob legt auf einer Reise ein Pause ein und träumt von einer Himmelsleiter, auf der die Engel hinauf- und herabsteigen. Im Traume schenkt Gott ihm das Land, auf dem er rastet, und verspricht ihm Schutz für seine reiche Nachkommenschaft. Eeckhout war ein Schüler Rembrandts.
Palma II Vecchio (Giacomo di Antonio Nigretti) 1480-1528
Jakob und Rahel
Auf der Flucht vor seinem Bruder Esau wandert Jakob zu seinem Onkel Laban nach Mesopotamien. Bevor er dessen Tochter Rahel ehelichen darf, muss Jakob dem Laban zweimal sieben Jahre dienen – für unser Verständnis viel zu lange! Jakob begrüßt Rahel bei ihrer ersten Begegnung mit einem Kuss. Die zwölf Sohne der beiden Frauen Jakobs, Lea und Rahel, sind die Ahnen der Stämme Israels.
Rembrandt, Harmenszoon van Rijn 1635
Ganymed in den Fängen des Adlers
Ganymed (griechisch: der „Glanzfrohe“), Sohn des trojanischen Königs Tros, wird von Zeus (in der Verwandlung zum Adler) in den Olymp entführt, wo er die Götter als Mundschenk bedienen soll. Ganymed erlangte Unsterblichkeit, weil Zeus ihn in Gestalt des Sternbildes Aquarius (Wassermann) an den Sternenhimmel versetzte.
Rembrandt, Harmenszoon van Rijn Um 1635
Rembrandt und seine Frau Saskia im Gleichnis vom verlorenen Sohn
Das Doppelbildnis Rembrandts mit seiner Frau Saskia zeigt das Paar in einem Moment froher Ausgelassenheit. Im Ambiente eines Wirtshauses versinnbildlicht das demonstrativ erhobene Glas die Unmäßigkeit und Trunksucht, die Pfauenpastete steht für Stolz und Hochmut, und das Motiv des Musizierens (im ursprünglichen Bild war eine Laute dargestellt, die später übermalt wurde) symbolisiert den leeren Schall, ein Hinweis auf die Vergänglichkeit des Lebens.
Rembrandt, Harmenszoon van Rijn, 1606-1669 Eremitage Petersburg
Heimkehr des verlorenen Sohnes
Der Sohn hat das vorzeitig ausbezahlte Erbe verprasst. Verarmt und krank kehrt er zum Vater zurück. Seine Kleidung weist auf einen langen und schweren Weg. Der blinde Alte umfasst ihn zärtlich, er ist voller Liebe und Verzeihen.
Rembrandt, Harmenszoon van Rijn 1641
Saskia mit der roten Blume
Im Jahre 1634 heiratete Rembrandt die damals 21jährige Saskia van Uylenburgh. Im Bildnis von 1641 tritt uns eine Frau entgegen, deren Ausdruck nichts mehr von der Frische und Kessheit des frühen Porträts hat. Die zurückliegenden Ehejahre an der Seite Rembrandts hatten Saskia schwere Prüfungen auferlegt – drei ihrer vier Kinder waren kurz nach der Geburt gestorben. Im Moment des Porträtierens scheint sie auf den Maler zuzugehen und ihm eine Nelke, ein Symbol der Treue, zu reichen. Doch spricht dieses offene, beseelte Porträt in überirdischer Weise von Ergebenheit und Herzenswärme, wie es kein Fotograf zustande bringen könnte.
Giorgione (Giorgio da Castelfranco) und Tizian (Tiziano Vecellio)
Um 1509 Schlummernde Venus
Das Gemälde ist die erfolgreichste Bildfindung Giorgiones. Sie inspirierte Künstler bis in die Moderne, so Palma il Vecchio, Poussin, Velázquez, Goya, Guido Reni und Manet. Giorgione schuf erstmalig eine so monumentale Fassung, auch ist die Einbettung der Figur in den Tiefenraum neu. Dem Schlaf korrespondiert die Stille der Welt. Quellen des 16. Jahrhunderts berichten, dass Teile des Gemäldes von Tizian gemalt worden seien (Giorgiones starb 1510 an der Pest), unter anderem dürfte er einen ursprünglich im Hintergrund angelegten See zur (tizianischen) Landschaft umgestaltet haben.
Palma il Vecchio, alias Giacomo di Antonio Nigretti 1480-1528
Ruhende Venus
Anders als Giorgione zeigt Palma eine Frau, die den Betrachter durch grenzüberschreitenden Blickkontakt in die Bildwelt hineinzieht. Anstelle der geistigen Verklärung in Giorgiones Darstellung überwiegen hier offenkundige erotische Ästhetik und Verführungskunst.
Nicolas Poussin (1594-1664)
Ruhende Venus mit Amor
Bei dieser schicken Dame bedürfte es wohl keiner erotisierender Pfeile!
Die Franzosen verstehen sich schon immer auf Erotik.
Nicolas Poussin 1637
Pan und Syrinx
Der bocksbeinige Hirtengott Pan verfolgte die schöne Nymphe Syrinx. Diese floh zu ihrem Vater, dem Flussgott Ladon, und ließ sich von ihren Schwestern in Schilfrohr verwandeln. Daraus fertigte Pan resignierend eine Flöte.
Bartolomeo Veneto (etwa 1480 – 1530)
Salome mit dem Haupte Johannes des Täufers
Salome hat für ihren Vater König Herodes den Tanz der sieben Schleier aufgeführt. Als Gegenleistung musste Herodes zuvor versprechen, ihr einen beliebigen Wunsch zu erfüllen. Angestiftet durch ihre Mutter Herodias fordert Salome den Kopf Johannes des Täufers, der Herodias des Ehebruchs bezichtigt hatte.
Tizian 1516
Der Zinsgroschen
Der Pharisäer will Jesus voller Heimtücke eine Falle stellen und erkundigt sich, wem die Juden Steuern zahlen sollen: Dem Kaiser oder den Herren des Tempels. Eine Antwort könnte entweder die römischen Besatzer vor den Kopf stoßen oder aber das auserwählte Volk. Christus lässt sich eine Goldmünze geben, fragt, wessen Bild auf ihr eingeprägt sei, nämlich des römischen Kaisers, und erwidert: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“.
Beachte Christus‘ ebenmäßiges, schönes und Ruhe ausstrahlendes Gesicht, der sich dem aufdringlichen Pharisäer zuwendet. Der Kontrast zu dessen Verschrobenheit bringt die Überlegenheit Christi und die psychologische Spannung der Szene sinnfällig zum Ausdruck.
Louis de Silvestre Um 1735
Noli me tangere
Die erste Person, der Jesus nach der Auferstehung begegnet, ist Maria Magdalena, die ihn für den Gärtner hält. Er weicht ihrer Berührung aus und deutet mit den Worten „Noli me tangere“ (rühre mich nicht an) darauf hin, dass sein Verhältnis zu den Menschen hinfort ein geistiges, kein körperliches sein werde. Vielleicht will er mit den Menschen nur noch als ein Hologramm verkehren.
Meister der Verstoßung der Hagar um 1515
Die Versuchung des heiligen Antonius
Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
Eine bestochene unkeusche Weibsperson versucht, den heiligen Antonius zu verführen. Doch der Eremit verschließt seine Augen vor dem erotischen Sonderangebot und den offerierten Kostbarkeiten. Die gekrümmte Körperhaltung, der verbissene Gesichtsausdruck und die krampfhaft gespreizten Zehen zeugen vom inneren Kampf mit dem Satan.
Anton von Dyck Um 1632/35
Karl I von England
(englisch Charles I; * 19. November 1600 in Dunfermline; † 30. Januar 1649 in London) aus dem Haus Stuart war von 1625 bis 1649 König von England, Schottland und Irland. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus gegen das Parlament zu regieren, lösten den englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete.
Anton von Dyck Um 1635.
Henriette Maria von Frankreich, Gemahlin Karls I. von England
Anton von Dyck Um 1635
Die ältesten drei Kinder Karls I. von England
Der 5-jährige Kronprinz Karl lehnt mit betonter Gelassenheit an der Säule, er hält seinen jüngeren Bruder James (Herzog von York und späterer König Jakob 11. von Schottland) an seiner Hand. Dritte im Bunde ist die 4-jährige Prinzessin Maria, zukünftige Gemahlin Wilhelms von Oranien. Das Dresdener Bild gilt als Werkstatt-Wiederholung des Originals in Windsor Castle.
Peter Paul Rubens 1616/18
Die Alte mit dem Kohlenbecken
Um ein Kohlenbecken sind ein Knabe, ein erwachsener Mann und eine sich die Hände wärmende Alte versammelt. Sinnbild der drei Lebensalter.
Peter Paul Rubens 1635/38
Merkur und Argus
Die argäische Königstochter Io wurde als Zeus‘ Geliebte von dessen Gemahlin Hera aus Eifersucht in eine weiße Kuh verwandelt, die sie von Argus bewachen ließ. Zeus aber sandte den listigen Götterboten Merkur aus, der den Wächter mit seinem Flötenspiel einschläferte, ihn dann mit seinem Schwert tötete und Io befreite.