Der Kleine Blankensee

Auf der Strecke von Groß Grönau nach Blankensee wird ein neues Gewässer angelegt. Er soll einmal das Oberflächenwasser des Lübecker Flughafens in Empfang nehmen. In den Wintermonaten ist es mit Enteisungsstoffen kontaminiert, die sich abbauen sollen, bevor die Flüssigkeit  über den Blankenseebach in die Wakenitz entlassen wird. Wir wollen das neue Gewässer „Kleiner Blankensee“ nennen, das klingt besser als „Abklingbecken“. Es soll mit einem Spazier- und Radweg umrundet und mit Bänken ausgestattet werden, da ja der Große Blankensee dem schlüpfrigen Amphibienvolk vorbehalten wird.

Als Vorbereitung für die anstehenden Tiefbauarbeiten wurden gerade Millionen hübscher Fähnchen gehisst – nicht um das Terrain zu markieren, sondern um am Boden brütende Vögel davon abzuhalten, dort Nester anzulegen – das könnte Naturschutz-Eiferern als Vorwand herhalten, unsere Herkulesarbeit um ein halbes Jahr zu verzögern.

Es gibt viele solche Beispiele, wie rot-grüne Ideologen ihrer Verantwortung zugunsten der Anliegen des Kleingetiers gerecht werden: Wegen einiger Wühlmäuse wird die Oberlausitz in Höhe Weißenberg nicht an die Autobahn angeschlossen. Im Bereich Bad Segeberg sind es mehrere Fledermäuse, die dem Weiterbau der Autobahn entgegenstehen oder entgegenfliegen (in manchen Regionen der Erde gibt es Milliarden davon, sie übertragen Krankheiten wie Ebola). Das demokratisch beschlossene Bauvorhaben am Stuttgarter Hauptbahnhof wird durch einen Juchtenkäfer ausgebremst. Kranich-Eier könnten den Ausbau eines Flughafens verhindern und werden bei Bedarf von Aktivisten zum Schutze der Natur ausgelegt. Für die Umsiedlung eines jeden Blaukehlchens oder Salamanders, etwa am Berzdorfer See bei Görlitz, die einer Kulturmaßnahme entgegenstehen, werden hunderttausend Euros eingefordert (aber nicht von den großzügigen Ideologen bezahlt).

Mit lustigen Fähnchen für 5.000 Euro sind wir ja billig weggekommen! Der Witz: Gleich daneben hat doch gerade ein Landwirt ein gleichgroßes Stück Acker frisch umgepflügt, ohne einen einzigen Wimpel zu hissen!

Leider bin ich zu spät auf die Beflaggung aufmerksam geworden, als sie schon voll im Gange war, sonst wäre ich eingeschritten. Ansonsten bin ich nicht geneigt, über jedes Stöckchen zu springen und nach eines jeden Bremsers Pfeife zu tanzen. Je weiter man diesen Fanatikern entgegen kommt, um so schlimmer treiben sie ihren Schabernack!

 

3 Kommentare zu “Der Kleine Blankensee

  1. Hallo Herr Stöcker,
    ich wohne in Blankensee. Mein Sohn (8 Jahre) angelt für sein Leben gern und liebt die Natur. Ich würde gern wissen ob es erlaubt ist dort zu angeln. Ich bin auch bereit dafür zu zahlen. Es bietet sich einfach so sehr an wegen der Nähe zum Wohnort und ist für Kinder (natürlich unter Aufsicht eines Erwachsenen mit Fischereischein) einfach total schön die Natur zu genießen und schätzen zu lernen.
    Ich freue mich über Ihre Antwort!

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