Interview mit Prof. Dr. med. Winfried Stöcker: Aufstand der Anständigen

Asylpolitik, Systemmedien, Rufmord

Prof. Dr. med. Winfried Stöcker, Görlitzer Unternehmer, sorgte Ende 2014 für Aufsehen, als er gegenüber der Sächsischen Zeitung ehrlich Stellung bezog zur Flüchtlingspolitik in der BRD und konstruktiv begründete, warum er ein Benefizkonzert in seinem Kaufhaus ablehnte. Obgleich Eigentümer solcher Einrichtungen keinerlei Begründung abgeben müssen, tat es Winfried Stöcker dennoch, aus seinem humanen Verantwortungsbewusstsein heraus. Bereut er inzwischen seine offene Art? Welche Konsequenzen ergaben sich daraus? Buergerstimme wollte es genau wissen und fragte direkt.

 

Buergerstimme: Herr Stöcker, Sie haben im Dezember 2014 Ihr Kaufhaus nicht für ein Flüchtlings-Benefizkonzert zur Verfügung gestellt und geäußert: „den Missbrauch unseres Asylrechtes unterstütze ich nicht.“ Infolgedessen entstand eine Rufmordkampagne sondergleichen. Man beschimpfte Sie, erhob lautstark Rassismus-Vorwürfe. Darüber hinaus erstatteten der „Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland”, die „Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein” sowie weitere politische Aktivisten Anzeigen wegen Volksverhetzung. Wie haben Sie sich im ersten Augenblick gefühlt? Was hat Ihre chinesische Frau gedacht, die ja nun sehr genau weiß, dass ihr Mann von Rassismus weit entfernt ist, gar Menschen aller Nationen in seinem Unternehmen beschäftigt?

Winfried Stöcker: Mir war klar, dass nicht jeder meine im ersten Interview geäußerte Auffassung teilt. Dass aber die Sensationspresse in Görlitz und in Lübeck daraus so einen Skandal macht, damit habe ich nicht gerechnet. Dann gingen gleich auch noch der Görlitzer Bürgermeister, einige Möchtegern-Politiker in Lübeck und der neugewählte Präsident der Lübecker Universität auf Distanz. Außerdem gab es eine Lawine von Beschimpfungen im Internet. Bei so viel hasserfüllter Opposition hatte ich erst einmal das Gefühl, mich ins Unrecht gesetzt zu haben. Wohl habe ich mich dabei nicht gefühlt. Aber dann habe ich auch immer mehr zustimmende Briefe bekommen, von ernstzunehmenden Leuten, die mir Mut gemacht und mich aufgefordert haben, das Ganze durchzustehen und mich nicht abbringen zu lassen. Oder man hat mich immer wieder auf der Straße oder Veranstaltungen angesprochen und mich bestärkt. Meine Frau, meine Mitarbeiter und viele Freunde aus der ganzen Welt haben mir bekundet, hinter mir zu stehen.

 

Buergerstimme: Angestellte Ihres Unternehmens schätzen das sehr gute Arbeitsklima, stehen geschlossen hinter Ihnen. Zuspruch seitens Ihrer Frau und den Angestellten ist viel wert inmitten solcher Zeiten, aber welche Veränderungen bemerkten Sie im restlichen Umfeld? Haben sich Freunde von Ihnen distanziert? Erhielten Sie vielleicht sogar ernste Drohungen?

Winfried Stöcker: Erst einmal habe ich den Hinweis erhalten, dass doch einige meiner türkischen Kollegen missgestimmt waren, obwohl ich das Thema früher des Öfteren angesprochen hatte. Hier haben wir uns zusammengesetzt, und ich wurde darauf hingewiesen, dass der früher stattgefundene rasante Zustrom inzwischen abgeebbt ist. Ich habe mir eingehendere Gedanken dazu gemacht, man kann das in einer Stellungnahme auf meiner Homepage lesen. Bis auf zwei Ausnahmen hat in der Firma niemand Kritik geäußert, alle haben mich richtig verstanden, sie kennen auch meine oft sarkastische Ausdrucksweise. Von allen Seiten habe ich gehört “Wir stehen hinter Dir“. Wir haben ein sehr offenes Verhältnis untereinander, es kann trotzdem sein, dass mancher meine Meinungen nicht teilt und still geblieben ist, was aber nicht nötig wäre. Ich hatte eine Diskussion in etwas größerem Rahmen angeregt, es haben aber nur zwei Einzelgespräche stattgefunden. Von Seiten unserer Kunden gab es einigen Erklärungsbedarf, wir haben aber nichts von einer geschäftlichen Abstinenz gespürt, im Gegenteil, unser Umsatzvolumen ist in den ersten drei Monaten um 25% angestiegen. Bedroht hat mich niemand.

 

Buergerstimme: Hand aufs Herz, Herr Stöcker, würden Sie Journalisten der Systemmedien jemals wieder so ein spontanes Interview geben oder gestellte Fragen, mediale Vorgehensweisen gründlicher überprüfen, um einer dermaßen vehementen Medienhetzjagd zu entgehen, welche mitunter belastend? Finden Sie es korrekt, dass man Ihre Aussagen verzerrte, die Richtigstellung zum vorangegangenen Interview hingegen medial kaum Interesse weckte?

Winfried Stöcker: Ich halte mich inzwischen mit Interviews gegenüber SPD-gesteuerter Presse (wie Sächsische Zeitung, Lübecker Nachrichten und Nordbayerische Nachrichten) zurück. Trotzdem war es richtig, dass ich mich gegen die aktuelle verfehlte Asylpolitik gewendet habe – wie gesagt, gegen die Asylpolitik, nicht gegen die Fremden, dieser Unterschied wird von vielen absichtlich übersehen, um einen Grund dafür zu haben, die Schmutzkampagne noch ein wenig aufrechtzuerhalten und meine Glaubwürdigkeit infrage zu stellen. Die Hetzjagd hat sich zwar sehr auf mein Gemüt gelegt, aber ich habe das sichere Gefühl, meiner Pflicht gerecht geworden zu sein. Deshalb bleibe ich auch bei allem, was ich gesagt habe. Immer wieder wird ein Jesus Opfer der aufgehetzten Massen, aber mir können sie nicht so viel anhaben.

 

Buergerstimme: Seit dem 12. März 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Görlitz gegen Sie wegen Volksverhetzung. Befürchten Sie schwerwiegende Konsequenzen? Haben Sie den Glauben an Meinungsfreiheit dadurch verloren? Räumten Ihnen öffentliche Vertreter die Möglichkeit ein, Ihre Aussagen im Nachhinein genauer zu erläutern?

Winfried Stöcker: Diese immer wieder hervorgekramten Berichte über die Anzeigen gehören zur Schlammschlacht. Sie sind aus der Luft gegriffen und dienen nur dem Zweck, mich schlecht zu machen und meine Bekenntnisse in Frage zu stellen. Ich verlasse mich auf mein Recht auf freie Meinungsäußerung und fürchte mich nicht davor.

 

Buergerstimme: Der Name Stöcker steht neben sehr guten Arbeitsbedingungen für soziale Verantwortung. So eröffneten Sie unter anderem einen betriebseigenen Kindergarten, welcher entsprechend hochgradig ausgestattet ist. Ist das Ihre Lebenseinstellung, etwas zurückzugeben, im gesunden Miteinander zu leben?

Winfried Stöcker: In meinem Einflussbereich verhalte ich mich so, wie Immanuel Kant es vorgeschlagen hat, dass man seine Mitmenschen behandeln soll, wie man erwartet, dass sie mit einem selber umgehen. Dazu brauche ich allerdings keine Arbeitsanleitung des Philosophen, sondern ich bin von Natur aus so angelegt. Faires Miteinander, Respekt vor den Kollegen, Arbeitsbedingungen, dass man gerne in die Firma kommt, man ist ja das halbe Leben auf Arbeit. Und ich sehe meine Kollegen keineswegs als Untergebene an, sondern ich bin ihnen dankbar, dass sie mir helfen, meine vielen Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu realisieren. Aus dieser Sicht ergibt sich auf ganz natürliche Weise ein freundschaftlicher und familiärer Umgang, über den sich manche Besucher oft wundern.

 

Buergerstimme: Neutral schilderten Sie die Ist-Situation unseres Landes. Tatsächlich müssten Menschen erst einmal Hilfe vor Ort erhalten. Sehen Sie ein politisches Kalkül hinter Deutschlands Flüchtlingspolitik? Wo liegen Ihrer Meinung nach die Ursachen bezüglich erkennbarer Missstände? Zweifelsohne merkwürdig, dass wirklich Hilfesuchende schlecht untergebracht, andere Flüchtlinge allerdings alles bekommen. Wie sehen Sie das ganze Szenario heute?

Winfried Stöcker: In meinen Beruf werde ich tagtäglich mit Aufgaben konfrontiert, die es zu lösen gilt, in Forschung, Entwicklung, beim Ausbau von Immobilien oder was sich im Betriebsablauf ergibt. Viele meiner Erfindungen begründen sich auf meine besondere Begabung, schnell und treffsicher ein Manko oder einen Missstand zu erkennen – wo die Probleme liegen, und wie man sie am besten lösen kann. Deshalb gelange ich oft zu einer Einschätzung, die andere nicht teilen. In meiner Firma kann ich aber die Richtung vorgeben, und deshalb ist sie so überaus erfolgreich. Meine Stellungnahme zur Asylpolitik kann man auf meiner Homepage nachlesen, da habe ich einiges aufgezeigt, was weiterführen könnte. Europa müsste erst einmal alles dafür tun, dass diese Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika daran gehindert werden, sich in ein Boot zu setzen. Sie alle voller Mildtätigkeit bei uns hereinzulassen, gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit, sich damit zu brüsten, sie herzlich willkommen zu heißen, sie dann aber in Ghettos einzusperren – für so viel Beschränktheit kann ich keinen Respekt aufbringen.

 

Buergerstimme: Wir möchten uns für Ihre offenen Antworten recht herzlich bedanken und wünschen Ihnen alles erdenklich Gute. An dieser Stelle wollen wir Ihnen Gelegenheit geben, den Menschen da draußen noch eine kleine Botschaft mit auf den Weg zu geben.

Winfried Stöcker: Lassen Sie sich Ihr demokratisches Recht auf Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit nicht nehmen, weder von Politikern, noch von arroganten Journalisten, die glauben, Ihnen vorschreiben zu dürfen, was Sie zu denken und zu sagen haben, und die einfältig und überheblich auf Menschen herabblicken, deren stichhaltige Beweggründe sie nicht durchschauen.

 

Quelle: Buegerstimme in Interviews, 21.04.2015

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